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Serie „Kölner Kirchen“St. Gereon ist gebaute Spiritualität

Lesezeit 3 Minuten
Architektin Isabelle Monnerjahn

Architektin Isabelle Monnerjahn und Steinmetzmeister Stefan Nett im Chor von St. Gereon.

  1. Aus der Festschrift zum 40-jährigen Bestehen des Fördervereins Romanische Kirchen veröffentlichen wir ausgewählte Beiträge.
  2. Architektin Isabelle Monnerjahn führt in vierter Generation die Kölner Bauunternehmung Schorn, die sich seit vielen Jahrzehnten tatkräftig um den Erhalt der einzigartigen Bauwerke kümmert.

Köln – Während am 18. Dezember 1981 im Hansasaal des Kölner Rathauses feierlich der Förderverein Romanische Kirchen Köln gegründet wurde, waren in der romanischen Kirche St. Gereon die Mitarbeiter der Bauunternehmung Schorn fleißig damit beschäftigt, die Altar- und Treppenanlage zwischen Dekagon und Hochchor nach Plänen von Leo Hugot wieder zu errichten. Und bereits am 24. Dezember konnte in einer feierlichen Messe das Weihnachtsfest mit der Gemeinde im Dekagon zelebriert werden.

Zu dieser Arbeit gehörte die Aufstellung des teilweise in den Trümmern von St. Kolumba geborgenen barocken Hochaltars. Auf dem freistehend angelegten Hochaltar aus schwarzem und weißem Marmor mit einem kreisförmigen Unterbau, auf dem sich vier korinthische Säulenpaare mit einem Gebälk aus schwarzem Marmor erheben, schweben auf Voluten vier Engel aus Holz. Diese Figuren waren ursprünglich versilbert und sind seit 1786 weiß gefasst. Die Arbeiten konnten 1983 endgültig beendet werden.

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St. Gereon in Köln 

Im Oktober 2000 machten sich die Engel zusammen mit dem steinernen Altar erneut auf den Weg, um im April 2001 in dem barocken Umfeld der Ursulinenkirche ihren neuen Standort zu beziehen.

St. Gereon

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erwähnt Gregor von Tours eine Kirche „Zu den goldenen Heiligen“, in der Märtyrer der Thebäischen Legion verehrt werden. Sie ist im 4. Jahrhundert auf einem römischen Gräberfeld westlich der Stadt entstanden. Ihr Zentralbau über ovalem Grundriss ist im Erdgeschoss fast vollständig aus römischer Zeit erhalten, er bildet heute mit dem spätromanisch-frühgotischen Kuppelgewölbe einen einzigartigen Sakralbau, wie es ihn in dieser Form nur in Köln gibt. Seit dem frühen 9. Jahrhundert wird Gereon als Patron der Kirche genannt, das Stift St. Gereon gilt als ranghöchste Kirche der Diözese nach dem Dom.

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wird ein neuer Langchor mit Krypta geweiht. 1227 ist die Umgestaltung des frühchristlichen Kernbaus zu einem Zehneck („Dekagon“) abgeschlossen. Im Bombenkrieg stürzt 1944 die Nordwestecke des Dekagons ein. Das Gewölbe ist akut gefährdet, kann aber stabilisiert werden. Die Wiederherstellung und Neuausstattung der Kirche dauert bis ins Jahr 2001. Zu ihren bedeutendsten Kunstschätzen gehören die romanischen Mosaikfußböden in der Krypta und die um 1240 entstandenen Fresken in der Taufkapelle. (fu)

In dem Verständnis von Engeln als Wesen, die gleichsam unsichtbar im Hintergrund wertvolle und zum Teil wundersame Dinge bewirken, bewahren und heilen, sind an dem Erhalt der romanischen Kirchen in Köln viele Engel beteiligt. Beispielhaft für den guten Geist möchten wir vor allem den Förderverein Romanische Kirchen Köln unter dem momentanen Vorsitz von Helmut Haumann nennen. Wir danken dem Verein für seine unermüdlichen Impulse für den Erhalt dieser einmaligen Fülle an gebauter Spiritualität und gelebter Geschichtsschreibung und wünschen weiterhin viel Erfolg und Strahlkraft.

Auch auf Seiten der Bauunternehmung Schorn prägen Menschen und ihre Arbeit unser Sein. Unser langjähriger Mitarbeiter und Steinmetzmeister Stefan Nett hat seit dem 1. April 1982 mit unerschöpflichem Fachwissen und handwerklichem Können ebenfalls über fast vierzig Jahre die romanischen Kirchen Kölns begleitet.

Seinem genauen und geschulten Blick entgeht kein besonderer Stein, keine Veränderung, kein Riss und keine Putzkante von Bedeutung. In vielen Stunden und fachlichen Beratungen konnte somit für die romanischen Kirchen oft eine wunderschöne Lösung aus handwerklicher Machbarkeit, statischer Notwendigkeit und denkmalpflegerischer Erhaltung gefunden werden.

Gerne sind wir auch mit der nächsten Generation an der Seite der Bauwerke, ihrer Ausstattung und dem Erhalt ihrer Substanz tätig und freuen uns auf viele neue Herausforderungen.