Serie „Köln-Favoriten“10 nützliche Orte für Film- und Fernsehfans in Köln
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Über die „Lindenstraße“ flanieren, das wohl berühmteste Mehrfamilienhaus der deutschen Fernsehgeschichte betrachten und dabei an die Familienschicksale der Bewohner zurückdenken. Das geht, denn die „Lindenstraße“ steht in den WDR-Studios in Bocklemünd. Der WDR bietet Führungen an, „sofern keine Dreharbeiten oder Umbauten stattfinden“, wie der Sender mitteilt. Es geht nicht nur durch die Außenkulissen, sondern auch durch den Malersaal, die Schreinerei und die Kulissenwerkstatt. Die Führungen dauern zwei Stunden. In knapp einem Jahr wird die „Lindenstraße“ Geschichte sein.Sie hat eine ganze Generation von Fernsehzuschauern seit 1985 sonntags vor der Flimmerkiste – damals durfte man das ja noch sagen – versammelt. WDR Studio Bocklemünd,Freimersdorfer Weg 6, www1.wdr.de (Bereich Publikumsservice).
Wer einen Film drehen will, braucht eine Genehmigung. Damit verbunden sind „straßenverkehrsrechtliche Erlaubnisse, Anordnungen von Verkehrsmaßnahmen und Ausnahmegenehmigungen“, erklärt die Stadt. 2018 wurden 1727 Anträge gestellt, vor allem für die Innenstadt, Rodenkirchen und Lindenthal. Die Anwohner an der Weißenburgstraße im Agnesviertel können auch oft ein Lied davon singen. Dafür gibt es dann „Auf Streife“ oder „Marie Brand“ live und in Farbe direkt vor der Haustür. Weißenburgstraße, 50670 Köln
Wenn in Köln gedreht wird (siehe Punkt 2) könnte man da nicht selbst schnell durchs Bild huschen... etwa in den Seifenopern „Unter uns“ oder „Alles was zählt“? So einfach ist das nicht. Produktionsgesellschaften verpflichten eigens Statisten oder Komparsen. Wer mitmachen möchte, kann beim Casting vorbeischauen oder sich online eintragen lassen. Für „Unter uns“ in der (fiktiven) Schillerallee oder „Alles was zählt“: Bewerber aus Köln können sich unter www.ufacomparse.de melden.
Fans von Harry Potter, Spiderman, Darth Vader, Daenerys Targaryen oder anderen berühmten Filmhelden finden T-Shirts, Schmuck und Schnickschnack bei Elbenwald. Manch einer entdeckt in dem Geschäft auf der Hohe Straße möglicherweise auch eine Fantasy-Figur, die er bislang noch gar nicht kannte. Die Verkäufer helfen dann fachkundig weiter. Über eine Treppe geht es nach unten zu den Sammler-Stücken für Gaming-Freunde. Elbenwald,Hohe Str. 134, 0221/ 27098322
Sonntags, 20.15 Uhr, Zeit für den „Tatort“ (oder manchmal für den „Polizeiruf 110“). In NRW ermitteln gleich drei Teams – in Köln, Dortmund und Münster. Früher war auch Duisburg dabei. Kommissar Schimanski, gespielt von Götz George (1938-2016), bleibt unter „Tatort“-Freunden unvergessen. Im „Tatort“ aus Dortmund und Münster steckt übrigens jede Menge Köln: Alle Kommissariate stehen hier in einem Fernsehstudio, ebenso die Rechtsmedizin. Aus „finanziellen und logistischen Gründen“ werden die „Tatorte“ nicht nur in der jeweiligen Stadt gedreht, erklärt der WDR. www.tatort.de
Hier entstand der Showdown des Thrillers „Collide“ mit Anthony Hopkins als Drogenboss. Die Szene-Gaststätte „Stiefel“ kam zum Filmstart im Sommer 2016 groß raus. Gedreht wurde schon zwei Jahre früher, mit wilden Schießereien und Explosionen in der Eckkneipe, Anthony Hopkins (heute 81) und sein Schauspiel-Kollege Ben Kingsley (75) mittendrin. Was blieb, sind ein paar Einschusslöcher in der Wand – und ein Autogramm von Anthony Hopkins. Stiefel,Zülpicher Str. 18
Drehbuch, Regie, Kamera, Animation – das kann man sogar studieren. Die Internationale Filmschule Köln (ifs) wurde im Jahr 2000 gegründet, Träger ist die Film- und Medienstiftung NRW. Im Mittelpunkt des Studiums steht die „künstlerisch-praktische Lehre und Projektarbeit, die kontinuierlich begleitet wird von theoretisch-wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen“, teilt die ifs mit. Klingt etwas trocken, hat aber Erfolg: Der Spielfilm „Aufbruch in die Freiheit“ hat gerade den Deutschen Fernsehpreis (siehe Punkt 8) in der Kategorie „Bester Fernsehfilm“ gewonnen. Mit dabei: Ruth Olshan, ifs-Professorin, sowie die Absolventinnen Heike Fink und Renata Salazar-Ivancan. Internationale Filmschule Köln,Schanzenstr. 28, www.filmschule.de
Der Kommentar war bissig: Bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2018 sagte Moderatorin Barbara Schöneberger im Palladium, man sei „in einer Lagerhalle“. In diesem Jahr wurde der Fernsehpreis dann in den Düsseldorfer Rheinterrassen verliehen. Begründung für den Umzug: Baustellen und Karnevalsveranstaltungen. Dabei hat die Gala Tradition in Köln – abgesehen von 2016 und 2017, da war auch Düsseldorf erste Wahl. Für 2020 gibt es noch Hoffnung auf einen roten Teppich mit Stars. Im Fernsehen wird die Gala übrigens schon seit 2016 nicht mehr übertragen. Palladium, Schanzenstr. 36
Das Coloneum sei eines der „größten und modernsten Studiogelände in Europa“, wirbt MMC für sein Haus in Ossendorf. Hier entsteht neben „Unter uns“ und „Alles was zählt“ (siehe Punkt 3) zum Beispiel auch DSDS oder „Die Höhle der Löwen“. Dazu gab es Drehs für die Kino-Filme „Der Medicus“ oder „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Bei einer der fast täglich stattfindenden Führungen können sich Besucher selbst ein Bild machen. Sie sehen die Film- und TV-Studios, den Regieraum, das Green-Screen-Studio, Werkstätten und Außenkulissen. Zum Schluss gibt es ein Erinnerungsfoto in der Hollywood-Ecke und auf Wunsch aus dem Automaten auch eine Dose „Magische Einhornkotze“.MMC Studios, Am Coloneum 1, www.mmc.de
Das waren Zeiten: Willy Millowitsch (1909-1999) spielt auf der Bühne seines Theaters den „Etappenhasen“. Der WDR überträgt das Stück und viele weitere, erstmals 1953. 63 Jahre später beendete der Kölner Sender diese Ära jäh. Für Theaterchef Peter Millowitsch, den Sohn von Willy, war es ein „harter Schlag“. Der WDR verwies auf niedrige Einschaltquoten. Theater, Konzerte und Veranstaltungen gibt es an der Volksbühne immer noch. Und die Stücke mit Willy Millowitsch sind derweil auf DVD im Handel erhältlich.Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Str. 5, www.millowitsch.de