Sein Herz schlägt für den BVBDas ist Kölns neuer Regierungspräsident
Köln – Am 1. September wird Dr. Thomas Wilk (SPD) neuer Regierungspräsident von Köln. Das hat vergangenen Freitag das Landeskabinett in Düsseldorf beschlossen. Am Telefon hat der 50-jährige Volljurist der Rundschau am Donnerstag einiges aus seinem Privatleben verraten. Geboren am 23. Oktober 1971 in Dortmund, und dort auch als Einzelkind aufgewachsen, lebt er auch heute noch in der Ruhrpott-Metropole. Klar für wen sein Fußballherz schlägt: für den BVB. In jungen Jahren Dauerkarteninhaber, ist er heute aber nur noch gelegentlich im Borussen-Stadion anzutreffen. Vom 1. FC Köln spricht er aber in den höchsten Tönen, lobt die Stadionatmosphäre und FC-Trainer Steffen Baumgart.
Dem zweifachen Vater liegt viel an der Familie
Wilk ist geschieden und hat zwei Kinder, einen achtjährigen Sohn und eine 14-jährige Tochter. Familienleben ist ihm wichtig, weshalb er regelmäßig Kontakt zu den beiden hält. „Die Kinder sind ein großer Baustein meines Lebens“, sagt er. Daneben spielt Wilk seit vielen Jahren im Verein Tennis, hat den Club sogar bis vor kurzem als Vorsitzender geführt. Und er spielt auch gerne Schach, auch mit seinen Kindern, denen er das Brettspiel beigebracht hat. Schließlich schwingt er sich ab und an für eine Tour auf sein Motorrad, eine BMW F850 R. „Allerdings nur noch sehr selten“, sagt er.
Auf die Frage, ob er wegen seiner Arbeit im Landesbauministerium in Düsseldorf, eher Alt als Kölsch trinkt, fällt die Antwort leicht: als Dortmunder eher Pils, aber er reduziere ohnehin die Gelegenheiten Alkohol zu trinken, sagt er.
Köln kennt Wilk sowohl beruflich als auch privat, ob zum Shoppen, für Konzerte oder auch bei regelmäßigen Besuchen von Freunden, die von Dortmund nach Köln umgezogen sind. Gemeinsam haben sie auch den einen oder anderen Rosenmontagszug in der Domstadt gesehen, aber das ist noch ausbaufähig, sagt Wilk. Vom Kölner Klüngel hat der Verwaltungsexperte auch schon gehört, andernorts „nennt man das wohl Schmu oder Filz. Damit kann ich nicht viel anfangen“, sagt er. Er gehe die Probleme von der sachlich-fachlichen Seite an.
Wilk hat viel Erfahrung in der Verwaltung
Für seine künftige Arbeit an der Spitze der Bezirksregierung Köln mit knapp 1900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringt Thomas Wilk viel Verwaltungserfahrung auf allen Ebenen mit. Vor seinem Studium hatte er eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung gemacht, nach seiner Promotion, übrigens in Medizinrecht, war er Justiziar im Rechtsamt der Stadt Bochum, Beigeordneter für Recht und Ordnung der Stadt Gladbeck sowie juristischer Dezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg. Von 2013 bis 2018 war Wilk Kreisdirektor und -kämmerer des Kreises Unna. Und zuletzt Leiter der Abteilung Bauen sowie des BIM-Competence-Centers im NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung.
An der Technischen Universität Dortmund hat er seit 2021 einen Lehrauftrag zum Digitalen Bauen und für Öffentliches Recht. Das möchte er auch unbedingt beibehalten, wenn er Kölner Regierungspräsident ist, weil ihm die Arbeit mit jungen Leuten gut gefalle. Unter digitales Bauen fällt das gesamte Baugenehmigungsverfahren, das künftig online ablaufen soll, aber auch 3D-Betondruck.
Wilk ist seit 2005 SPD-Parteimitglied, ist aber parteipolitisch nicht aktiv. Seine Wohnung in Dortmund wird er nicht aufgeben, schon wegen seiner Kinder nicht. Eine Zweitwohnung in Köln sei aber vorstellbar. Mit seiner Vorgängerin Gisela Walsken, die seit 2010 die Kölner Bezirksregierung leitet, hatte er seit seiner Berufung noch keinen Kontakt. Sie ist derzeit aber auch im Urlaub.