Schulen in Köln47 Millionen Euro für digitalere Schulen beantragt
Köln – Die Kölner Schulen müssen sich weiter für die Zukunft rüsten, nicht allein in Sachen Digitalisierung. Zu den Herausforderungen gehört unter anderem auch die Umstellung des Systems von acht auf neun Schuljahre an Gymnasien:
Digitalpakt NRW
Aus dem Fördertopf „Digitalpakt NRW“ ruft die Stadt Köln rund 47 Millionen Euro für Kölner Schulen ab. Sie stockt die Summe auf 52,5 Millionen Euro auf und schaffe so bis Ende 2024 die Voraussetzungen, um die gesamte vom Land NRW zur Verfügung gestellte Summe abzurufen, betont die Schulverwaltung. Ein großer Aufwand mit Bedarfsprüfungen, Ausschreibungen und Anträgen.
Von dem Geld investiert die Stadt einen hohen Anteil in den Ausbau und die Verbesserung der Informationstechnik. 57 Schulen erhalten eine moderne Daten- und Elektroverkabelung (CAS). Alle Schulen hätten mittlerweile WLAN, an 109 Schulen soll das „Wifi“ modernisiert und auf schnelle Gigabit-Geschwindigkeit gebracht werden. Außerdem stattet die Stadt „kurz- und mittelfristig“ ihre Schulen mit moderner Anzeige- und Präsentationstechnik aus. Mit elektronischen „Touch-Panels“ können etwa Lernsoftware, Bilder und Videos für die ganze Klasse sichtbar gemacht und genutzt werden. Etwa 3000 solcher Panels wurden in Auftrag gegeben, weitere 1000 finanziert der Schulträger. Außerdem erhalten einige Berufskollegs neue Fachräume etwa mit digitalen Labortischen.
„Uns ist ein Kraftakt gelungen, das war äußerst zeit-und personalaufwendig“, meint Bildungsdezernent Robert Voigtsberger. Die Stadt wünsche sich ein vereinfachtes Verfahren zum Abrufen der Gelder. Digitales Lernen sei „dauerhaft Bestandteil von modernem Unterricht“.
„Lücke“ an Gymnasien
Die Umstellung vom Abitur nach acht zu demnächst neun Schuljahren am Gymnasium, also von G8 zu G9, ist zwar noch etwas hin. Aber bevor 2025/6 der letzte G8-Jahrgang Abi macht, gibt es erste Auswirkungen. Mal ganz abgesehen davon, dass ein ganzer Jahrgang zusätzlich Platz an den Gymnasien finden muss: Es entsteht durch die wieder eingeführte 10. Klasse vorübergehend eine Lücke für mögliche Wiederholer sowie Wechsler von Haupt-und Realschulen. Sie benötigen Extra-Plätze, an die 440. Keine leichte Aufgabe angesichts der Raum- und Platznot.
Diese drei Gymnasien könnten die Lücke füllen. Die Kaiserin-Augusta-Schule am Georgsplatz, das Georg-Büchner-Gymnasium in Weiden und die Kaiserin-Theophanu-Schule in Kalk kommen als „Bündelungsgymnasien“ infrage. Der Hintergrund: Die Umstellung findet 2026/27 statt. Aber schon bald zeigen sich erste Auswirkungen. Bei G8 umfasst das Gymnasium in der Sekundarstufe I das 5. bis 9. Schuljahr sowie drei Jahrgänge in der Sek II (Eingangsphase, Q1 und Q2).Bei G9 verlängert sich die Schulzeit in der Sek I um das 10. Schuljahr. 2023/24 geht erstmals der 9. Jahrgang ins 10. Schuljahr über und bleibt damit in der Sek I. Aber dadurch bleibt die Einführungsphase in der Sek II unbesetzt.
Deshalb entwickelte das NRW-Schulministerium das Konzept zentraler „Bündelungsgymnasien“. Nach intensiver Suche benannte die Stadt die drei Gymnasien, die jeweils rund 100 bis 180 Plätze zusätzlich in der Sek II bereitstellen könnten.