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SchuleingangsuntersuchungenKölner Gesundheitsamt stellt häufiger Förderbedarf fest

Lesezeit 2 Minuten
Ein Kind zeichnet ein auf einem Zettel abgebildetes Kreuz ab.

Fast 11.000 Kinder werden in Köln pro Jahrgang bei den Schuleingangsuntersuchungen auf ihren Entwicklungsstand untersucht.

Das Kölner Gesundheitsamt befindet sich nach der Corona-Pandemie bei den Schuleingangsuntersuchungen wieder im Zeitplan.

In Köln werden jedes Jahr rund 10.000 Kinder eingeschult. Alle von ihnen werden im Vorfeld von einer Ärztin oder einem Arzt des Gesundheitsamtes untersucht, so sieht es das Schulgesetz für das Land Nordrhein-Westfalen vor. Im Schuljahr 2021/2022 wurden durch die Corona-Pandemie in Köln allerdings nur 25 Prozent aller Erstklässler auf ihren Entwicklungsstand hin untersucht, zu dieser Zeit vor allem in den Problemvierteln und bei Kindern mit Unterstützungsbedarf. Auch 2022/2023 waren es nur 75 Prozent der Erstklässler. Nun laufen die Schuleingangsuntersuchungen wieder nach Plan: „Die Jahrgänge für die Einschulung 2023 und Einschulung 2024 wurden vollständig untersucht“, teilt das Kölner Gesundheitsamt mit.

Die Untersuchungen, pro Werktag neun bis zwölf Kinder, werden ebenfalls wieder im vorgesehenen zeitlichen Umfang durchgeführt - auch weil alle kinderärztlichen Planstellen wiederbesetzt wurden. Der erste Untersuchungsteil wird von einer oder einem Medizinischen Fachangestellten oder einer Krankenpflegekraft innerhalb von 30 Minuten durchgeführt, im Anschluss folgt der ärztliche Untersuchungsteil mit erneut 30 Minuten. Bei Kindern mit chronischen Erkrankungen, Unterstützungs- oder Förderbedarf werde der zeitliche Rahmen der Untersuchung individuell angepasst.

Zwischen der Schulanmeldung im Herbst und den Sommerferien

Pro Jahrgang wurden 2022 und 2023 jeweils knapp 11.000 Kinder zwischen fünf und sechs Jahren von den Ärztinnen und Ärzten des Gesundheitsamts gesehen, bei Bedarf seien den Familien auch mehrere Termine angeboten worden, teilt die Stadt mit. Weniger als 0,5 Prozent aller zu untersuchenden Kinder habe man nicht erreicht. Die Gründe hierfür seien vielfältig: neben längerer Erkrankung, könne auch ein Umzug in eine andere Stadt im Jahr vor der Einschulung als Grund infrage kommen. „In diesen Einzelfällen erfolgt eine Rückmeldung an die jeweilige Schule, die gemeinsam mit dem Schulamt für die Durchsetzung der Teilnahme an den Untersuchungen zuständig ist“, heißt es beim zuständigen Amt. Regulär finden die Termine zwischen der Schulanmeldung im Herbst und den Sommerferien statt.

Bei den Schuleingangsuntersuchungen habe sich zuletzt jedoch gezeigt, dass es eine höhere Rate an förderbedürftigen Fähigkeiten zu geben scheint, insbesondere in den Bereichen Sprache, Körperkoordination und Aufmerksamkeitssteuerung. Kinder, die während der Corona-Zeit keine Schuleingangsuntersuchung erhalten haben, können auch jetzt noch von den Grundschulen im Kinder- und jugendärztlichen Dienst vorgestellt werden, wenn die Grundschule einen möglichen Hilfebedarf prüfen lassen möchte.