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Schule in Köln-HahnwaldZehnjähriges verletzt elfjähriges Kind mit Bastelmesser

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Die Schriftzug «Polizei» leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.

Die Schriftzug «Polizei» leuchtet auf dem Dach eines Streifenwagens der Polizei.

Im Kölner Süden sind zwei Fünftklässler offenbar im Streit aneinandergeraten. Der verletzte Schüler wurde in die Klinik eingeliefert.

Schwerwiegender Vorfall in einer Schule im Kölner Viertel Hahnwald: Ein Zehnjähriger soll einen Klassenkameraden mit einem Bastelmesser schwer verletzt haben. Der Elfjährige erlitt einen etwa 16 Zentimeter langen Schnitt im Wangenbereich, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte. Er musste ambulant in einem Krankenhaus behandelt werden.

Nach bisherigen Ermittlungen hatten die beiden Fünftklässler sich zuvor gestritten. Dabei soll es um einen Schulranzen gegangen sein. Der Elfjährige soll vorher den Ranzen des Zehnjährigen beschädigt haben.

Bei der Tatwaffe handele es sich um ein Cuttermesser, das die Schule für den Kunstunterricht zur Verfügung gestellt habe. Der Zehnjährige wurde nach dem Angriff vom Mittwoch in einer Kinderpsychiatrie untersucht und dann seiner Mutter übergeben. Vor der Tat sei er nicht polizeilich aufgefallen. Die beiden Schüler sind in unterschiedlichen Klassen an der Schule untergebracht. Zu dem Angriff kam es, als die Kunststunde beendet war und eine neue Unterrichtsstunde beginnen sollte, teilte die Polizei weiter mit. Der Tatverdächtige soll in die Klasse des Elfjährigen gekommen sein und dann zum Cuttermesser gegriffen haben.

War der Vorfall mit dem Cutter-Messer beabsichtigt?

Ein Polizeisprecher sagte der Rundschau: „Es ist unklar, ob das Geschehene in dieser Form überhaupt beabsichtigt war oder es im Gerangel passiert ist“. Der genaue Ablauf müsse noch ermittelt werden. Auch Lehrer würden noch zu dem Vorfall befragt. Dabei gehe es auch um die Frage, wo sich der Lehrer gerade aufgehalten hatte, als der Schüler zum Cutter-Messer griff.

Die Zahl der Straftaten an Schulen in Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen Jahren gestiegen, wie Innenminister Herbert Reul (CDU) mitteilte. Vor allem bei Delikten wie Körperverletzung, Bedrohung oder Raub registrierte die Polizei 2022 deutlich mehr Taten an den Schulen als noch im Jahr 2019 vor den Corona-Lockdowns.

Insgesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr gut 24 500 Straftaten an den NRW-Schulen, 18,6 Prozent mehr als 2019. Allerdings war der Anstieg bei Gewaltdelikten noch sehr viel stärker: Die Zahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen stieg um 54 Prozent auf 1500, In Köln waren im Bereich der Jugendkriminalität im Jahr 2022 von 46 148 ermittelten Tatverdächtigen 9039 jünger als 21 Jahre. Das entspricht einem Anstieg um 1816 (+25,14 Prozent) bei den Jugendlichen und Heranwachsenden gegenüber dem Vorjahr.