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SchulausschussDesolate Situation an Kölner Schulen beklagt – Demo vor der Sitzung

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Schüler protestieren während der Sitzung des Schulausschusses der Stadt Köln gegen die geschlossene Turnhalle an der Heinrich Böll Gesamtschule.

Schüler protestieren während der Sitzung des Schulausschusses der Stadt Köln gegen die geschlossene Turnhalle an der Heinrich Böll Gesamtschule.

Die geschlossene Sporthalle der Heinrich-Böll-Gesamtschule und das Bangen um einen wohnortnahen Grundschulplatz für Erstklässler beschäftigten die Mitglieder des Schulausschusses.

„Es gibt eine desolate Situation an einigen Schulen“, musste Bildungsdezernent Robert Voigtsberger im Schulausschuss zugeben. „Wir sind nicht untätig“, fügte er zwar hinzu, aber das hilft denjenigen, die von Miseren aktuell betroffen sind, nicht viel. Zu ihnen gehören die mehr als 1600 Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler. Sie sind seit elf Monaten ohne Sporthalle, weil die wegen Einsturzgefahr des Dachs geschlossen ist.

Verwaltung prüft Traglufthallen als Ersatz

Mit Plakaten protestierten mehrere Dutzend Kinder, einige Eltern und Lehrer der Heinrich-Böll-Gesamtschule vor der Sitzung des Schulausschusses gegen die Situation an der Schule. „Das Fass ist jetzt übergelaufen. So geht es nicht weiter“, sagte Sportlehrer Nikolai Becker. Die Verwaltung prüft nun, ob mobile Traglufthallen übergangsweise eingesetzt werden können. Bis spätestens zur nächsten Sitzung des Schulausschusses Anfang März soll ein Ergebnis der Prüfungen vorliegen. Stefanie Ruffen (FDP) kritisierte das schleppende Verfahren: „Wir prüfen uns im Kreis. Sporthallen dürfen gar nicht in den Zustand kommen.“ Um den schlechten Zustand vieler Sportstätten in den Griff zu bekommen, soll laut Voigtsberger eine Prioritätenliste erstellt werden. „Die Verwaltung versucht, das aufzuholen, was in den letzten 20 bis 30 Jahren passiert ist“, verteidigte der Schuldezernent.

Schulplatznot an Grundschulen

Der Wegfall des Prinzips „Kurze Beine, kurze Wege“ für die Erstklässler im Schuljahr 2023/24 sorgte für Kritik und Bestürzung im Ausschuss. Wie berichtet überschreitet vor allem in den Bezirken Ehrenfeld und Chorweiler die Zahl der Anmeldungen die Zahl der vorhandenen Grundschulplätze. „Das ist ein bitterer Abschied vom Prinzip, kurze Beine, kurze Wege’ und ein Tiefpunkt“, kritisierte Oliver Seek (SPD). „Erschütternd“, stellte Constanze Aengenvoort (CDU) fest.

Container zur Entlastung

Die Verwaltung prüfe, wie und wo Mehrklassen eingerichtet werden könnten, teilte Anna Lena Ritter, Leiterin des Amts für Schulentwicklung, mit. Auch Vorschläge, die dazu dienen können, dass Erstklässler in Worringen und Roggendorf nicht mit dem Schulbus fahren müssen, werden geprüft. Schulcontainer könnten hier eine vorübergehende Lösung sein.

Ritter teilte mit, dass infolge der Corona-Pandemie mehr Kinder als bisher die erste Klasse wiederholen. Derzeit geht die Verwaltung dabei von rund 500 Kindern aus.