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Schon vor CoronaGroßen Klopapier-Vorrat aus Kellerverschlag gestohlen

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Handschellen

Symbolbild

Köln – Da soll noch mal einer sagen, Toilettenpapier sei nur in Zeiten der Corona-Krise heiß begehrt: Eine mutmaßliche Diebesbande, die von Januar bis Juli 2019 in zahlreiche Keller von Mehrfamilienhäusern in Riehl eingebrochen sein soll, soll bei einer Tat auch einen großen Klopapier-Vorrat aus einem Kellerverschlag erbeutet haben.

Nun muss sich der mutmaßliche Kopf der Gruppe (34) wegen Bandendiebstahls vor dem Landgericht einem Prozess stellen. Allerdings allein statt mit seinen drei mutmaßlichen Mittätern. Der Grund: Infektionsschutzgründe wegen des Coronavirus. Während der 34-Jährige in Untersuchungshaft sitzt, befinden sich die anderen Angeklagten auf freiem Fuß. Durch die kurzfristige Abtrennung des Prozesses gegen die anderen Angeklagten soll das Infektionsrisiko für den 34-Jährigen auf ein Minimum reduziert werden. Dabei gehe es auch darum, die Insassen der JVA zu schützen, mutmaßte sein Verteidiger.

Bei der Einbruchsserie in die Keller von Mehrfamilienhäusern auf der Rotterdamer und Delfter Straße waren die Täter laut Anklage „systematisch und arbeitsteilig“ vorgegangen. Neben Toilettenpapier wurden auch Lebensmittel wie Marmelade und Honig, Bierkisten, Wein und Wasser sowie Fahrräder und hochwertige Werkzeuge, aber auch Computerzubehör und Fernsehgeräte gestohlen. Zudem soll der 34-Jährige noch in die Wohnung seines Onkels eingebrochen sein und dort 9500 Euro Bargeld, eine Playstation samt Spielen sowie Schmuck erbeutet haben. Der Gesamtschaden liegt laut Staatsanwaltschaft bei rund 30 000 Euro.

Der Angeklagte schwieg zunächst. Eine Einlassung zu einem späteren Zeitpunkt sei aber nicht ausgeschlossen, erklärte der Verteidiger. Der Prozess wird fortgesetzt. (bks)