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Schnee in KölnWintereinbruch legt Teile der Stadt lahm

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Köln, RSK, Schnee in Köln

Köln, RSK, Schnee in Köln

Der Schnee hat die Stadt im Griff. Am Donnerstag findet an den Kölner Schulen kein Unterricht statt.

Kommt es, das Schneechaos, oder bleibt es aus? Während einige Kölnerinnen und Kölner am Vormittag noch witzelten, kam er dann ab  Mittag doch: erst sachte rieselnd, dann beständig mit dicken Flocken breitete  sich der Schnee in der Stadt aus.

„Für mich ist das die weiße Pest“, schimpfte ein Radfahrer, der in der Innenstadt sein Rad über das Kopfsteinpflaster schob. Doch mit diesem Urteil war er weitgehend alleine. Viele waren vom Bilderbuch-Winterwetter geradezu bezaubert. Schon als die erste zarte Schneedecke gegen 13.30 Uhr auf dem Heumarkt lag, entstand direkt ein Schneemann zu Füßen des Denkmals. Eine Miniaturausfertigung, die im Laufe des Tages unzählige Kumpane im ganzen Stadtgebiet erhielt. „Kann mir jemand Langlauf-Skier leihen, dann könnte ich nachher zur Philharmonie sausen?“, schrieb eine Musikerin in eine Nachbarschaftsgruppe.

Auf das Auto setzten nur wenige Kölnerinnen und Kölner. Auffällig leer waren die Straßen bereits am Morgen. Viele waren offenbar in das Homeoffice ausgewichen. Schon seit 6 Uhr morgens waren die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) im Wintereinsatz. 670 Mitarbeitende in 150 Fahrzeugen streuten vorsorglich die Hauptverkehrsstraßen und die wichtigsten Radwegverbindungen. „Parallel zum maschinellen Winterdienst findet der manuelle Winterdienst an verkehrswichtigen Fußgängerüberwegen, Wegeverbindungen sowie rund 1.200 Bushaltestellen statt. 380 Mitarbeitende streuen Granulat an glatten Stellen und schippen oder fegen losen Schnee zur Seite“, teilte AWB-Pressesprecherin Cordula Beckmann mit. „Die Spätschicht wurde aufgestockt, so dass heute Abend rund zwanzig Fahrzeuge im Einsatz sind, um die Brücken und großen Hauptstraßen schnee- und eisfrei zu halten.“

Donnerstag kein Präsenzunterricht

Während in anderen Städten wegen der Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes der Präsenzunterricht an den Schulen ausgesetzt war, hatte die Bezirksregierung Köln es in das Ermessen der Kölner Schulleitungen gestellt, ob die Schülerinnen oder Schüler kommen mussten. Viele innerstädtische Gymnasien entschlossen sich, den Unterricht regulär durchzuführen. Die Gesamtschule in Holweide setzte auf Distanzunterricht.  Die Gesamtschule Rodenkirchen setzte einen Studientag an, bei der die Schülerinnen und Schüler zuhause bleiben konnten. An der Heinrich-Böll-Gesamtschule entschied der Direktor angesichts der Wettervorhersage, nur bis 10.42 Uhr Unterricht durchzuführen. 

Am Donnerstag wird es diese Uneinheitlichkeit an den Kölner Schulen nicht mehr geben. Die Bezirksregierung ordnete an, dass Schülerinnen und Schüler zuhause bleiben. Die Begründung: das Unwetter lasse „einen geordneten Unterrichtsbetrieb ohne eine Gefährdung“ nicht zu. Ob Distanzunterricht stattfindet, entscheiden die Schulleitungen. Lehrkräfte müssen zum Dienst an der Schule erscheinen, „soweit es die Witterungsverhältnisse zulassen“.

Neun Busunfälle bei den KVB

Die KVB stellte der Schnee vor Herausforderungen. Bis zum frühen Abend gab es neun Busunfälle. „Die Fahrzeuge sind auf der Schneedecke ins Rutschen geraten. Es gab zum Glück lediglich Blechschäden, Personen kamen nicht zu Schaden“, teilte Unternehmenssprecher Matthias Pesch mit. Im Busbetrieb gab es Verspätungen von bis zu eineinhalb Stunden. Die Stadtbahnen sind zum Teil zwar mit Verspätungen unterwegs, insgesamt läuft der Betrieb aber. „Im Winterdienst sind rund 120 Mitarbeitende der KVB und einer externen Firma in drei Schichten im Einsatz. Sie kümmern sich in erster Linie darum, die Stadtbahn-Haltestellen und die Weichen vom Schnee zu befreien.  Angesichts des andauernden Schneefalls ist es allerdings unmöglich, alle Bahnsteige dauerhaft schneefrei zu halten“, teilte Pesch weiter mit.

Laut Deutschem Wetterdienstes kann es noch bis gegen 10 Uhr am Donnerstag schneien. Die Stadt Köln hat eine Warnmeldung herausgegeben. Sie warnt davor, Grünanlagen und Waldgebiete zu betreten und weist darauf hin, dass Kronen- und Äste insbesondere unter nassem Schnee brechen können.