Schlag gegen HehlerRazzia bei Flohmarkt am Autokino in Köln-Porz

Die Razzia galt der Hehlerei
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Köln – Eierlikör, Schnäpse, Kaffee und Süßigkeiten in jeglicher Form – die Waren eines 37-Jährigen auf dem Gelände des Automarktes in Porz gingen in den vergangenen Monaten massenweise über die Ladentheke. Besonders der Eierlikör für drei Euro war sehr beliebt. Mehrere Kunden waren gestern Mittag regelrecht verärgert, dass die Polizei den großen Stand regelrecht auseinandernahm.
Doch der Verkauf des preiswerten Eierlikörs dürfte das geringste Problem für den Standbetreiber sein. Die Behörden ermittelt gegen den Leverkusener wegen des Verdachts der bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Hehlerei. Der Mann wurde bei dem Zugriff gegen 11.30 Uhr festgenommen und abgeführt, sechs weitere Personen am Stand wurden ebenfalls mitgenommen. Die Ermittler sind davon überzeugt, dass sie einem „Groß-Hehler“ das Handwerk gelegt haben.
Gestohlene Waren im großen Stil ge- und verkauft
Über Jahre soll der Mann überwiegend gestohlene Waren im großen Stil gekauft und weiter verkauft haben. Sechs weitere Objekte durchsuchten die Fahnder gestern in Köln, darunter eine Lagerhalle. „Wir gehen davon aus, dass wir am Ende des Einsatzes 40 Tonnen an Waren sicherstellen werden“, sagte ein Polizeisprecher. Gefunden wurden auch 35.000 Euro in bar. Beendet wurde die Aktion erst am späten Nachmittag als Beamte und Arbeiter die Ware des Standes auf einen Lkw packten. Die Fahnder beschlagnahmten auch einen Audi R 8, der neben dem durchsuchten Stand des Beschuldigten parkte und dem Betreiber gehören soll.
Auf die Spur des Tatverdächtigen kamen die Ermittler durch die Festnahme der so genannten „Schoko-Bande“ in der vergangenen Woche. Dabei war eine vierköpfige Bande festgenommen worden, die mehrere hundert Kilo Kaffee gestohlen haben soll. Wie die Recherchen der Ermittler ergaben, sollen die Bandenmitglieder den Kaffee an den Standbetreiber auf dem Porzer Markt verkauft haben.
Bei den Kaffeediebstählen benutzten die Diebe einen Kinderwagen als Tatwerkzeug und Tarnung. Dieser wurde in den Discountern mit Kaffee, Nutella oder anderen Waren vollgepackt. Die Täter legten eine Babydecke über die Ware und verließen unbemerkt das Gebäude. Die Kassiererinnen oder Kassierer dachten offensichtlich, unter der Decke liegt ein Kind und schläft – und fragten nicht nach.