Beim Vorstellabend Stammtisch Kölner Karnevalisten gab es vor allem Ovationen für Mike Hehns Rede als „Dä Nubbel“.
Sartory SäleSo war der Vorstellabend des Stammtisch Kölner Karnevalisten
„Ich künnt mich he fassklevve. Ich bin esu glücklich“, jubilierte Nubbel Mike Hehn bei seiner Begrüßung angesichts des voll besetzten Saals im Sartory beim Vorstellabend des Stammtischs Kölner Karnevalisten. Damit aber schon genug der freundlichen Worte. Zuerst gab es Kasalla für die Stadt Köln und deren OB („Heilige Henriette von der Armlänge“). In Köln stehe OB für „ohne Befähigung“.
Die Verwaltung sei weltweit führend in der KI – Komplette Inkompetenz. Eine Verwaltungsreform in Köln komme der Verlegung eines Friedhofs gleich. „Da arbeitet keiner mit.“ Erwartungsgemäß bekam auch Kardinal Woelki sein Fett ab. In Köln gebe es nun nur noch neun Gebote, eines habe die „schinghillije Kläävbotz“ gestrichen – Du sollst nicht lügen. „Bevör dä zoröck tredd, singe die Chippendales ävver als Messdiener kostümiert zosamme mit Dieter Bohlen und Alice Schwarzer gorilla in excellsis deo om ehtste Wage von der CSD-Parade. En Kabul.“
Jens Singer als Schofför mit Biss
Mit besonderer Schärfe ätzte der Grandseigneur der Unterwelt gegen die AfD, nannte deren Mitglieder „AfDer“. Laut einer Studie sei jeder dritter AfDer „bestuss“. Genauso wie die zwei anderen. Die Westentaschen-Goebbels-Partei sei komplett in die Höcke gegangen. Gegen akute AfDeritis nützten auch keine Merz-Dragees. „Natürliche Blödheit kommt von innen.“ Das begeisterte Publikum bejubelte Hehns grandiose Rede mit Standing Ovations.
Hin und wieder politischen Biss bewies auch Jens Singer als Schofför des Kanzlers, der auch nicht mit Spott über Berlin sparte. So halte man an der Spree ein Wildschwein schon mal für einen Löwen. Als Insider wusste er auch Erstaunliches aus der Regierungszentrale zu erzählen: „Im Kanzleramt ist man sehr beunruhigt. Olaf ist auf die Nase gefallen. Plötzlich kann er sich wieder an alles erinnern.“
Als „Zwei Hillije“ punkteten die Cousins Bernd und Wolfgang Löhr mit tiefsinnigem Klamauk, Witz und Esprit zu aktuellen energiepolitischen Themen und der Attraktivität eines Stehtisches. Die „Huusmeister vom Bundesdaach“ (Axel Foppen&Frank Fander) beseitigten schlappe Ballons in den Farben der Ampelkoalition. „Da ist aber die Luft raus“. Josefine Ohly gefiel mit ihrem gekonnten Spiel auf eine weißen Violine und Harald Voß lieferte als „Jeck noh Note“ ein feines Krätzjer über die Entenfüße seiner Frau und ihren Watschelgang à la Daisy Duck. Die quirlige Brass-Truppe von Knallblech machte vielen Beine und Spaß an Tanz und Bewegung.
Flops des Vorstellabends waren Formationen wie Loss Jonn, Altreucher und Domstadtbande mit langweiligen Texten, Lala zum Überdruss und limitierten musikalischen Talenten. In beeindruckender Frühform zeigten sich die Tanzgruppen Kammerkätzchen & Kammerdiener, Rheinveilchen und Kölsch Hänneschen. Letztere weckte mit ihren historischen Kostümen Vorfreude auf das 222-jährige Jubiläum des Stockpuppen-Theaters im nächsten Jahr. Viel Beifall gab es auch für die charmante Kindertanzgruppe der Höppemötzjer.
Fazit: Ein mit Abstrichen gelungener Vorstellabend. Bass Bruno Praß ehrte Thomas Küpper („Et Klimpermännche“) und Dieter Schmitz („Schmalbedaach“) für ihre Verdienste um den Stammtisch Kölner Karnevalisten.