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„glücklichHair“ zur „Haarmoonie“Mit welch skurrilen Namen Kölner Friseursalons Kunden locken

Lesezeit 3 Minuten
Haare schneiden beim Friseur.

Am Salonnamen kann man den Friseur oder die Friseurin der Wahl erkennen. Manchmal aber auch nicht. Es ist zum Teil verwuschelt.

Auf der Suche nach einfallsreichen Kreationen der Haarschneidebranche stieß Dierk Himstedt auf ein Universum haariger Ideen. Ein Überblick mit Augenzwinkern.

Wer kein Haupthaar mehr hat, dem sind die folgenden Zeilen wahrscheinlich herzlich egal. Für alle anderen – und das dürfte die große Mehrheit sein – ist die Art und die Weise, wie das eigene Haar auf dem Kopf gestaltet ist, ein relevantes, für viele sogar ein sehr relevantes Thema. Und nicht weniger wichtig ist dabei die Frage: Zu welcher Friseurin oder welchem Friseur, zu welchem Hairstylisten oder welcher -stylistin soll ich um Gottes Willen gehen? Ja, welchen Scherenhänden soll ich mein geliebtes Haar anvertrauen?

Die Antwort geben die Haarschneider selbst: Sie locken mit unwiderstehlichen Versprechungen, die sie mal mehr und mal weniger subtil im Namen ihrer Salons verstecken. Da ist für jede und für jeden etwas dabei: Während „der scheitel“ die eher klassischen Friseurkunden anspricht, setzt „Der Herr Friseur“ möglicherweise auf ein Augenzwinkern. „Ellas Flotte Schere“ lobt sich in Sachen Tempo und lockerer Salon-Atmosphäre über den Klee, wohingegen „Die Haarschneider“ sich auf das Eigentliche konzentrieren. Zu „glücklichHair“ muss man wenig sagen, denn wer es dort nicht ist, hat wohl einfach selbst schuld. Der Konservative oder Pedant geht eher zu „Akurat“ und wer das Gegenteil liebt, ist bei „Sturmfrisur“ sicher wunderbar aufgehoben.

Verwuschelte, lockige, seidige Welt der Haare

Ach, es gibt eigentlich alles in dieser verwuschelten, lockigen, seidigen, blonden, braunen, schwarzen oder grauen Welt der Haare und ihrer fachkräftigen Abschneider und -schneiderinnen. „Planethair“ führt einen in ganz andere Welten, während „Salon Figaro“ an vergangene französische Perückenzeitalter erinnert. Und bei „Hairstyler's Heaven“ ist man eh im siebten Himmel. Wen es auf die „Haarbühne“ zieht, könnte sicher auch bei „Je suis Hair“ („Ich bin Haar“) vorbeischauen. Dazu passen auch schneidigen Statements von „Haare machen Leute“, die unverblümt sagen, wie es ist. „StyleZ“ spielt neudeutsch auf die Generation mit dem Buchstaben „Z“ an. Ob das ankommt, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Alternativ könnte diese jüngere Zielgruppe aber auch „haarlust.com“ ausprobieren und sogar Freude dabei haben.

Warum ist es am Rhein so schön? Eine Frage, die in Köln mehr als überflüssig ist. Dennoch weisen auch die Meisterinnen und Meister der Haarschneidekunst auf die exponierte Lage ihrer Salons hin: Warum also nicht bei „Friseur Rheinlocken“ eine spezielle „Haarsafari“ beginnen und anschließend einen Termin später dann Halt bei der „Haarstation Köln“ machen. Die Meister bei „neue köpfe köln“ werben dazu mit der Moderne in ihrer Stadt, die bei „Kunstrausch Friseure“ noch mal auf die kreative Spitze gehievt wird. Und richtig magisch wird es bei „Magic Hands Friseur“. Was das dann für den Look bedeutet, ist eine andere Frage – Geschmacksache eben. Wem das alles noch nicht haarig genug ist, dem gefallen vielleicht die Wortspiele mancher Salons, in deren Spiegeln sie dann gerne ihre Haare fallen sehen. Sprich, es könnte sie zu „Haarmoonie“, „RebeccHaar“, „Top Hair Schnitt“, „Haar-ibo“ oder der „Haarschneiderei“ ziehen. Egal. Denn letztlich würden eh alle „We love hair“ zustimmen, wenn es denn wahr ist.