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E-Mails untergegangenMann stürzt in Zollstock über Stolperfalle – Stadt repariert Gehweg Monate später

Lesezeit 3 Minuten
Die Baumwurzeln haben Gehwegplatten angehoben. Die gefährliche Stolperstelle wurde am 27. August von der Stadt markiert.

Die Baumwurzeln haben Gehwegplatten angehoben. Die gefährliche Stolperstelle wurde am 27. August von der Stadt markiert.

Auf der Bornheimer Straße in Zollstock hatten Baumwurzeln eine erhebliche Stolperfalle verursacht – gefährlich vor allem für die vielen älteren Anwohner.

Im vergangenen November stürzte ein älterer Herr, der mit Gehstock auf der Bornheimer Straße unterwegs war, schwer. „Er ist aufs Gesicht gefallen und hat furchtbar geblutet“, berichtet Renate Hofmann, die zur selben Zeit auf der Straße in Höhe der evangelischen Kirche unterwegs war. Sie half dem Mann auf, seine Tochter brachte ihn ins Krankenhaus, wo er verarztet und verbunden wurde. „Zum Glück hatte er keine Gehirnerschütterung und sich nichts gebrochen, aber er ist schon sehr schlimm gefallen“, erzählt Hofmann.

Der Grund für den Sturz: Mehrere Gehwegplatten auf dem Fußweg nahe dem evangelischen Gemeindebüro auf der Bornheimer Straße 1a waren von Baumwurzeln stark angehoben und wurden so zu einer richtigen Stolperfalle.

Gehweg in Zollstock ist viel genutzt

„Die Stelle ist wirklich gefährlich, und sie liegt auf einer Strecke, die viel genutzt wird. Hier entlang führt sozusagen eine Einlaufschneise zu den Supermärkten in Zollstock. Zudem wohnen hier viele Ältere, die nicht mehr so gut zu Fuß sind“, schildert sie.

Um weitere Stürze zu verhindern, informierte Hofmann noch im November die Stadt per E-Mail. Sie erhielt eine standardisierte Eingangsbestätigung – weiter geschah nichts. „Deswegen habe ich im April noch eine Mail geschickt. Es kam die gleiche Standard-Eingangsbestätigung, sonst nichts.“ Dabei sei es die Pflicht einer Stadtverwaltung, sich um das Wohl ihrer Bürger zu kümmern, findet sie. „Außerdem: Keinerlei Rückmeldung zu geben, ist im Umgang mit den Bewohnern auch nicht die feine englische A“, ärgert sich Hofmann.

Pfarrer der Melanchthonkirche setzt sich ein

Sie sprach den Pfarrer der Melanchthonkirche, Oliver Mahn, auf das Problem mit der Stolperfalle nahe dem Gemeindebüro an. „Es ist wirklich eine schwierige Stelle. Der Weg ist stark frequentiert, und hier wohnen viele Ältere“, stimmt er der Anwohnerin zu.

Ende August wandte sich Mahn an Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, Bündnis 90/Die Grünen. „Der Bezirksbürgermeister hat am selben Tag noch geantwortet und versprochen, hier aktiv zu werden“, berichtet Mahn.

Das ist aber nun gar nicht mehr nötig, denn in den vergangenen Tagen waren Mitarbeiter des Grünflächenamtes der Stadt für Pflegearbeiten im benachbarten Rosenzweigpark. Die Gemeindesekretärin nutzte die Gelegenheit, sprach die Arbeiter an und bat sie, die Stadt über die problematische Stelle zu informieren.

Stadt beseitigte Stolperfalle Ende August

Einen Tag später erschien ein Mitarbeiter der Stadt mit Zollstock auf dem Gehweg und sprühte den Gefahrenbereich neongrün ein, am Folgetag wurden die angehobenen Platten entfernt und der Bereich zur Ausbesserung der Verkehrssicherung neu geteert.

Die Stadt habe, so erklärt ein Sprecher der Stadt, Ende August von der Schadstelle Meldung erhalten und dann gleich gehandelt. Eine Fremdfirma ist mit der endgültigen Reparatur beauftragt. „Dies kann aufgrund der Wartezeiten bei den Bauunternehmen etwas dauern“, so der Stadtsprecher.

„Grundsätzlich ist es so, dass Schadstellen unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen priorisiert werden. Schäden, die eine akute Unfallgefahr darstellen, werden unmittelbar beseitigt beziehungsweise abgesichert“, erläutert er.

Die E-Mails der Anwohnerin sind allem Anschein nach nicht an der richtigen Stelle gelandet. Die Stadt empfiehlt, Hinweise dieser Art über die Plattform „Sag's uns“ zu melden. „Diese werden bearbeitet und der Bearbeitungsstand wird dokumentiert“, so der Stadtsprecher.

https://sags-uns.stadt-koeln.de