Im Wohngebiet Vorgebirgsgärten/Marienhof in Zollstock beobachtet eine Anwohnerin immer wieder Autos, die vor Feuerwehrzufahrten parken – Ihre Anrufe beim Ordnungsamt schafften bisher noch keine Abhilfe.
FalschparkerAutofahrer stellen sich in Zollstocker Wohngebiet vor Feuerwehrzufahrten

Falschparker im Wohngebiet Vorgebirgsgärten/Marienhof, die sich vor Feuerwehrzufahrten stellen.
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Sandra Escher (Name geändert) lebt seit mehr als zehn Jahren im Wohngebiet Vorgebirgsgärten/Marienhof in Zollstock. Sie lebt gerne hier, es sei ruhig und die Gemeinschaft in ihrem Haus gut, erzählt sie. Aber eine Sache stört sie seit langem. „Sehr oft parken Autos in Feuerwehrzufahrten, und das sollte ja nicht sein“, sagt sie. Mehrfach rief sie deswegen bereits beim Ordnungsamt an. Dort sagte man ihr, man schicke Leute raus.
„Ob das passiert ist, weiß ich nicht. Die Situation ändert sich auf jeden Fall nicht, es stehen immer wieder dieselben Autos auf den Flächen, trotz des Schildes ‚Feuerwehrzufahrt‘“, berichtet die Anwohnerin, die ihren richtigen Namen in der Zeitung nicht nennen möchte, aus Sorge vor Reaktionen der Nachbarn.

Zu der Parksituation auf dem Bild konnte die Stadt keine eindeutige Aussage machen, ob das Parken so erlaubt ist oder nicht. Solange keine Einsätze behindert werden, haben Mitarbeiter des Ordnungsamtes einen Ermessensspielraum, ob Knöllchen verteilt werden, so die Stadt.
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Blockierte Rettungswege
Die Falschparker sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Anwohner, da es sich bei dem Bereich um ein Wohngebiet handelt, ohne Einkaufsmöglichkeiten und mit wenigen Arbeitsplätzen. „Ich habe die Autofahrer auch schon angesprochen, aber dann tun sie ganz erstaunt und bleiben trotzdem dort stehen“, erzählt Escher.
Erst vor kurzem hatte es einen Rettungseinsatz im Marienhof gegeben. „Da waren ein Polizeiauto, ein Feuerwehrwagen und ein Rettungswagen vor Ort, und mir ist noch mal bewusst geworden, wie eng es bei einem Ernstfall wird“, sagt sie besorgt. Da ihre Anrufe beim Ordnungsamt bisher nichts brachten, habe sie sich an diese Zeitung gewandt, schildert sie.
Falschparker melden
Auf Nachfrage erklärt ein Stadtsprecher, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontinuierlich in allen Stadtbezirken unterwegs seien, eine 24-Stunden Bestreifung von Feuerwehrzufahrten/-einfahrten oder Aufstellflächen an sieben Tagen in der Woche könne jedoch nicht geleistet werden. Wenn Anwohner Fahrzeuge sehen, die die Feuerwehrzufahrten versperren und somit Rettungseinsätze behindern würden, sollten sie die Nummer des Ordnungsamtes oder die Polizei anrufen, rät er.
Bei Falschparken erwartet die Autohalter, je nach Schwere des Verstoßes, ein Verwarngeld zwischen 20 Euro und 100 Euro, plus Verwaltungsgebühren, informiert er. Parkende Autos, die Rettungseinsätze behindern können, können abgeschleppt werden. Die Beschilderung vor Ort sei in jedem Fall eindeutig und gut sichtbar, erklärt der Stadtsprecher. Die hat vor wenigen Tagen ein Mitarbeiter des Amtes für Verkehrsmanagement kontrolliert.
Viel bringt die Antwort der Stadt Sandra Escher nicht. „Ich habe ja schon einige Male beim Ordnungsamt angerufen, und immer wieder stellen sich Autofahrer in Feuerwehrzufahrten. Aber wenn ich das nächste Mal Autos sehe, die so parken, dass sie Einsätze behindern können, werde ich mich wieder dort melden, mit der Bitte, dass sie schnell jemanden vorbeischicken“, sagt sie.