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VeedelkalenderKölner Künstlerin nutzt Corona-Hilfen für neues Projekt

Lesezeit 3 Minuten
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Auch großformatige Bilder malt Renate Geiter, so wie dieses mit Blick auf die Rodenkirchener Brücke.

Köln – „Es kommen auch wieder bessere Zeiten“, sagt die freischaffende Künstlerin Renate Geiter während sie mit einem feinen Pinselstrich ein großformatiges Bild von der Rodenkirchener Brücke verfeinert. Renate Geiter gehört zu denjenigen, die wegen der Corona-Pandemie erhebliche finanzielle Einbußen haben.

„Wir können wegen der Auflagen keine Ausstellungen organisieren und auch mit dem Kunstverkauf läuft es in den vergangenen Monaten eher schlecht. Die Menschen scheuen größere Ausgaben“, sagt sie. „Gut, es gab die offenen Ateliers, aber da kamen nur 13 Besucher – statt 100 wie üblich“, sagt Geiter.

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Der neue Zollstockkalender

Druckfrische Kalender von Zollstock, Sülz und Südstadt

Doch die Wahl-Zollstockerin kann nicht nur zu Hause sitzen und nichts tun. Jeden Tag fährt sie in ihr Atelier an der Lindenstraße 99, das sie sich mit anderen Freischaffenden teilt. Auf einem Tisch liegen druckfrische Wandkalender. Einer mit Fotos von Zollstock, einer über Sülz-Klettenberg und ein anderer mit Bildern aus der Südstadt.

Hier gibt's die Veedelkalender

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Wandkalender von Sülz-Klettenberg

20 Euro kosten die DIN-A-3 großen Kalender und sind online, aber auch in vielen Buchläden erhältlich – in Zollstock etwa bei Bücher Weyer am Höninger Weg 181 oder in der Südstadt im „Anderen Buchladen“ am Ubierring 42.

www.renate-geiter.de

„So ein Kalender wäre doch ein schönes Weihnachtsgeschenk“, sagt Geiter. Die meisten ihrer Bilder erinnern an die großen Expressionisten, sind zum Teil stilisiert – und dennoch erkennen die Betrachter ihr Veedel sofort wieder – die Severinstorburg zum Beispiel, markante Hausfassaden oder Einkaufsstraßen. Manchmal ist es auch nur ein Fahrrad unter den Sonnenschirmen einer Außengastronomie, dann wieder der Eingangsbereich des Brauhauses Früh am Chlodwigplatz.

Das Lebensgefühl im Veedel festhalten

Geiter malt nach fotografischer Vorlage. „Ich ziehe mit meiner Kamera durch die Veedel auf der Suche nach Motiven.“ Dabei gehe es ihr nicht um eine exakte Wiedergabe, sondern um die Szenerie, den ersten Eindruck und das Lebensgefühl. Vier Veedel hat sie schon porträtiert, weitere sollen folgen – Ehrenfeld, Nippes, Lindenthal. Und irgendwann vielleicht die ganze Stadt? „Möglicherweise“, sagt Geiter.

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Im Jahr 2016 hat sie begonnen, die Veedel zu porträtieren. Los ging’s mit Zollstock, ihrem Wohnort. Alle Bilder der Kalender gibt es auch im Original – von 30 mal 30 bis 60 mal 80 Zentimeter Größe. „Papierbilder sind kleiner, die Holzbilder größer“, erklärt Renate Geiter.

Mit einem Künstlerstipendium des Landesministeriums für Kultur und Wissenschaft, das infolge der Corona-Krise aufgelegt wurde, finanziert Renate Geiter ihre Kalenderproduktion. Das Geld ist ausschließlich für Projekte gedacht, an denen Künstlerinnen und Künstler während der Pandemie arbeiten. Geiter hat damit Material gekauft , ihre Kalender in den Druck geben und vervielfältigen lassen.