Sürther FeldNeuer Standort für die Feuerwehr im Kölner Süden geplant

Direkt an der Bezirkssportanlage ist der Neubau für die Feuerwehr geplant.
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Rodenkirchen – Auf dem Sürther Feld sollen ein Feuerwehrgerätehaus und eine Rettungswache neu gebaut werden. Und zwar in direkter Nachbarschaft zur Bezirkssportanlage. Einen entsprechenden Beschluss hat der Gesundheitsausschuss als Beschlussorgan an die Bezirksvertretung Rodenkirchen verwiesen. Der Neubau ist für den Bezirk wichtig. Nicht nur, weil der Stadtteil auch aufgrund des Zuzugs des Sürther Felds extrem gewachsen ist. „Eine für sich sprechende Vorlage“, wie Bezirksbürgermeister Mike Homann den Antrag auf einen Neubau nannte. Das sahen auch die Bezirksvertreter so, die sich dem Beschluss einstimmig anschlossen.
Der jetzige Standort an der Schillingsrotter Straße/Ecke Ringstraße ist aus verschiedenen Gründen am Ende. Hier steht das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. Gleichzeitig dient der Standort der Rettungswache Rodenkirchen mit einem Rettungswagen im 24-Stunden-Betrieb.

Zu eng und zu marode sind die derzeitigen Gebäude der Feuerwehr an der Schillingsrotter Straße.
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Die Gebäude sind marode , eine Sanierung ist nicht mehr möglich. Die einsturzgefährdete Fahrzeughalle ist nach Aussage der Verwaltung in „ihren Sicherungsmaßnahmen ausgeschöpft“. Im letzten Jahr wurde auch noch das Nachbargrundstück in Rekordzeit für Wohnbebauung umgewidmet. Platz ist hier weder für Fahrzeuge noch für die angemessene Unterbringung der Mitglieder der Löschgruppe. 50 Aktive und 25 Jugendfeuerwehrleute behelfen sich auf engstem Raum. So befinden sich die Umkleidebereiche zum Beispiel hinter den Fahrzeugen, nur getrennt durch Holzschränke. Räumlichkeiten für die Jugendarbeit sind als Lagerflächen in Gebrauch. Die Idee einer Kinderfeuerwehr wurde zurück gestellt, weil dafür einfach die Räume fehlen.
Rettungsdienst im Kölner Süden
Anders, aber kaum weniger prekär gelagert ist die Situation für die Rettungswache. Die Stadt ist als Träger des Rettungsdienstes verpflichtet, die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung sicherzustellen. In sogenannten Rettungsdienstbedarfsplänen wird insbesondere die Erforderlichkeit der Anzahl und Standorte von Rettungswachen festgelegt. Im Bezirk Rodenkirchen funktioniert das nur dank Zuhilfenahme anderer Standorte. Ein anderes Problem derzeit ist die vom Rat vorgegebene Frist von acht Minuten. Innerhalb dieser Zeit sollen die Hilfskräfte am Notfallort eintreffen. Von der Schillingsrotter Straße aus ist diese in den Bereichen Sürth, Weiß, Immendorf, Hahnwald und Meschenich nicht immer gewährleistet. Da bietet die Lage am Sürther Feld Vorteile, denn durch die südöstliche Verlagerung der Rettungswache wird die bedarfsmäßige Abdeckung des Rettungsdienstes im Kölner Süden erheblich verbessert.
Das hat auch eine Machbarkeitsstudie ergeben, die die Stadt Köln dazu über die Reichel Ingenieurgesellschaft für Projektmanagement in Auftrag gegeben hat. Auf dem Sürther Feld sind 4000 Quadratmeter für den Neubau reserviert. Das daran anschließende Grundstück ist für den Neubau der Ernst-Moritz-Arndt Schule vorgesehen. Nach Aussage der Stadt steht der Neubau in der Prioritätenliste und soll bis 2022 umgesetzt sein. (Die Rundschau berichtete mehrfach). Der ermittelte Raum- und Flächenbedarf für den Neubau der Freiwilligen Feuerwehr und der Rettungswache wurde von den Beteiligten ausgearbeitet.
Die Löschgruppe
Die Löschgruppe Rodenkirchen wurde im Jahr 1880 in der Gemeinde Rodenkirchen im damaligen Landkreis Köln gegründet. Sie ist eine der ältesten existierenden Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr in Köln. Aktuell besteht die Löschgruppe Rodenkirchen aus rund 50 aktiven Mitgliedern und einer Alters- und Ehrenabteilung sowie einer Jugendfeuerwehr. Bereits in den 70er Jahren wurde mit der kommunalen Eingliederung Rodenkirchens in das Stadtgebiet Köln ein Rettungswagen stationiert. (sam)
Kosten betragen 2,8 Millionen Euro
Für den Standort der Freiwilligen Feuerwehr sind insgesamt sieben Stellplätze für den Fahrzeugpark der Löschgruppe vorgesehen. Ein Stellplatz ist als Durchfahrhalle für ein Einsatzfahrzeug einschließlich Anhänger geplant. Mehr als die Machbarkeit und Planungseckpunkte sind allerdings noch nicht festgehalten. „Eine genauere Darstellung des Gebäudes ist erst nach Beauftragung eines Planers und der daran anschließenden Planungsphase möglich“, heißt es von städtischer Seite. Zumindest stehen zum jetzigen Zeitpunkt verschiedene Umsetzungsvarianten im Raum.
Ein Baubeschluss für den Neubau mit einer exakten Kostenberechnung soll nach Abschluss der Entwurfsplanung nächstes Jahr anstehen. 2,8 Millionen Euro sind derzeit laut Haushaltsplan veranschlagt. Die Planungskosten bis zum Abschluss der Entwurfsplanung belaufen sich auf 590 000 Euro. Der Finanzausschuss soll am 20. Mai die Freigabe von Planungsmitteln in Höhe von 300 000 Euro beschließen.