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„Es ist wie Urlaub hier“Im Sürther Bootshaus wird kölsch-mediterran gekocht

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Das Sürther Bootshaus auf dem Rhein.

Enten und Schwäne drehen ihre Runden, das Wasser plätschert gegen den Bootssteg, im kleinen Jachthafen schaukeln die Schiffe auf den Wellen. Auf der Terrasse des Sürther Bootshaus geht ein gemäßigter Wind. „Es ist wie Urlaub hier“, sagt eine Besucherin, die im Schatten unter der Markise auf der großen Terrasse Platz genommen hat. „Die Atmosphäre hier ist einfach fantastisch. Ich komme hier an und kann sofort entspannen“, ergänzt ihre Begleiterin. Die beiden bestellen einen Aperol Spritz. Es könnte alles so einfach sein...

Plätze oft schon im Voraus reserviert

Die umlaufende, große Terrasse mit ihren 60 Tischen ist auch am Nachmittag schon gut gefüllt. Es ist die Zeit, wo die ersten Gäste von Kaffee und Kuchen zu leichten, alkoholischen Getränken wechseln, die Sonne und das Ambiente genießen. Im Bootshaus klingelt derweil nahezu pausenlos das Telefon.

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Küchenchef Jörg Blöck und Geschäftsführerin Uschi Seigner vom Sürther Bootshaus.

„Nein, tut mir leid, es ist alles bereits reserviert“, heißt es permanent. Eine Reservierung ist zwingend erforderlich. „Selbst eine Stunde vorher stornieren ist besser, als nicht absagen. Es tut mir immer so schrecklich leid, wenn wir Gäste wegschicken müssen“, sagt Geschäftsführerin Uschi Seigner. Das geschieht regelmäßig.

Sürther Bootshaus sucht dringend Personal

Nach zwei Jahren Umbau hat das Sürther Bootshaus im September 2020 wieder geöffnet. Der schwimmende Gastronomiebetrieb wurde total saniert. Geblieben ist eigentlich nur der Name.

Modern, stylisch und ansprechend - so könnte man die Einrichtung nüchtern beschreiben. Andere Gäste sagen es deutlicher: „Es ist einfach nur geil hier“. Küchenchef Jörg Blöck hat das Interieur selbst mit ausgesucht. Die Theke ist modern und funktional, um möglichst viele Gäste effizient bedienen zu können.

Ein Drittel der Mitarbeiter fehlt

Blöck zuckt die Schultern: „Wir haben zwölf Angestellte, wir könnten gut und gerne noch sechs Mitarbeiter mehr gebrauchen. Es ist extrem schwer, überhaupt an Personal zu kommen.“ Der Wind zieht auf. Blöck rennt mit seinen Mitarbeitern nach draußen, um die Markise einzuziehen.

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Die Außenterrasse ist vor allem im Sommer bei den Gästen sehr beliebt.

Gleichzeitig telefoniert er mit einem Zulieferer, der anstatt der bestellten zehn Kilo Scampi nur ein Kilo liefern kann. Den guten Ruf der Küche hat Blöck nebst vielen Stammkunden aus dem Landhaus Alt Weiß mitgebracht.

Kölner Restaurant streicht Reibekuchen wegen Ölpreis

Die Küche ist kölsch-mediterran. Immer steht ein Fisch auf der Karte. Jeden ersten Mittwoch im Monat ist aber auch Haxentag. Den Reibekuchentag müssen die Gastronomen jetzt aussetzen. „Unser Ölvorrat geht zur Neige und das Speiseöl ist einfach zu teuer“, so Seigner. Dafür soll die von den Gästen hoch geschätzte Bouillabaisse jetzt wieder auf die Karte.

Da finden sich auch Blöcks Spezialitäten: Marinierte Steaks, die im Feuer auf einem Wassergrill gegrillt werden. (300 Gramm Rumpsteak oder 450 Gramm Rumpsteak zu 28,50 oder 39,50 Euro). Gegrillt werden auch Filets, Hüftsteaks, Entrecotes, Flanksteaks oder Milchkälber. „Die Schnitzel sind auch immer wieder gerne genommen. Da zahlt sich unsere Qualität aus“, sagt Seigner.

Auch deutscher Spargel auf der Wochenkarte

Die Speisekarte wechselt wöchentlich mehrfach, je nach Einkauf. Derzeit steht deutscher Spargel auf der Wochenkarte (ab 19,50 Euro). Die Wildfang Bachforelle wird mit Petersilienkartoffeln und Zitronenbutter für 18,50 Euro serviert.

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Das Bio-Lummerschnitzel, klassisch in Butterschmalz goldgelb ausgebacken mit Pommes und Salat, wahlweise mit Champignonrahmsoße oder grüner Pfeffersoße, kostet 17,50 Euro. Für den Mittagstisch gibt es eine extra Karte. Die Hauptgerichte von Currywurst bis Salat mit Ziegenkäse liegen bei 8,90 Euro bis 16,50 Euro. Alkoholfreie Getränke kosten 2,70 Euro, ein 0,2-Liter Glas Wein 7,20 Euro, warme Getränke starten bei 2,90 Euro.

Kölner Wirt nach Corona: „Sommer, Sonne, viel zu tun“

Urlaub haben Blöck und Seigner, die sich nicht nur die Arbeit, sondern auch ihr Privatleben teilen, in den letzten Jahren nicht machen können. „Eventuell nach Silvester“, hofft Seigner. Jetzt heißt es erst einmal „Sommer, Sonne, viel zu tun“.