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Interview mit Politikwissenschaftler Frank Decker„‚Omas gegen rechts‘ senden ein starkes Zeichen“

Lesezeit 1 Minute
Eine demonstrierende Gruppe der Omas gegen rechts in Bremen. (Symbolbild)

Eine demonstrierende Gruppe der Omas gegen rechts in Bremen. (Symbolbild)

Frank Decker von der Universität Bonn über die Rolle der „Omas gegen rechts“ und ihre Wichtigkeit für die Zivilgesellschaft.

Frank Decker Die „Omas gegen rechts“ sind ein Teil der organisierten Zivilgesellschaft, die durch ihre Aktionen, insbesondere auch ihre Beteiligung an den Großdemonstrationen signalisiert, dass sie den rechtspopulistischen und -extremen Kräften nicht das Feld überlassen möchte. Das macht auch auf die Politik Eindruck und mobilisiert diese, ihrerseits tätig zu werden, was in den letzten eineinhalb Jahren zu wenig der Fall war.

Sollte diese Gruppierung als politische Bewegung ernst genommen werden?

Natürlich. Warum sollten sich ältere Menschen nur an Wahlen beteiligen und nicht auch zu anderen Formen der Partizipation greifen? Das ist ein starkes Zeichen.

Frank Decker von der Uni Bonn.

Frank Decker von der Uni Bonn.

Sollten oder könnten die „Omas gegen rechts“ sich in einer etablierten demokratischen Partei engagieren?

Das eine schließt doch das andere nicht aus. Für die Parteien ist es gut, wenn sie den Schulterschluss mit den zivilgesellschaftlichen Initiativen suchen. Allerdings machen viele Menschen die Erfahrung, dass sie durch ihr Engagement in den Parteien, wo man sich ja einfügen und für seine Vorstellungen Mehrheiten finden muss, weniger bewirken können als in Bürgerinitiativen.

Haben ältere Menschen beim Thema Rechtsextremismus eine besondere Glaubwürdigkeit?

Ich würde sagen, unbedingt. Denn sie sind diejenigen, die die Folgen einer menschenverachtenden rechtsextremen Ideologie lebensbiografisch noch selber oder durch ihre Eltern unmittelbar mitbekommen haben.