Zwei Wochen Kunst und Ausstellung bietet die Rodenkirchener Kunstmeile. Der Sonntag machte den Auftakt.
Zwei Wochen Ausstellungen und mehrSo startete die 21. Kunstmeile in Köln-Rodenkirchen
Verspielt, kritisch, versiert, ästhetisch, idyllisch, emotional und manchmal kitschig präsentiert sich die 21. Auflage der Kunstmeile Rodenkirchen als Reflektion individueller wie kollektiver Gemütszustände – kurzum: als Abbild des Lebens. Bei idealen Witterungsbedingungen startete das zweiwöchige Event am verkaufsoffenen Sonntag mit 60 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern, darunter auch mehrere Schulen, an 42 Ausstellungsorten.
Traditionell bietet die Veranstaltung ein breites Spektrum aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Zeichnung, Skulptur, Druck, Installation und Mischtechnik in abstrakten sowie figürlichen Darstellungsformen. Erstmals kam es im Zuge der Veranstaltung zur Prämierung eines neuen Wettbewerbs, der von der Initiative Treffpunkt Rodenkirchen organisiert wurde. Ausgezeichnet wurden Arbeiten, die das Kapellchen „Alt St. Maternus“ als lokales Wahrzeichen würdigen.
Bereits seit Anbeginn der Veranstaltungsreihe begibt sich Marianne Schmalfeldt auf kreative Entdeckungsreise durch den Ort. „Ich bin Stammkundin und habe in der Vergangenheit immer wieder Kunstwerke gekauft“, berichtet die Besucherin aus Köln-Weiß. „Zuhause arbeite ich das Programmheft durch und markiere mir die interessanten Punkte. Heute will ich unbedingt noch ins Strandgut, wo Andrea Wyczisk ihre Decollagen von Litfaßsäulen ausstellt, und in die Mayersche Buchhandlung. Dort sind Lichträume von Schülern zu sehen. Ich finde, die Kunstmeile ist moderner geworden. Vielleicht ist das auch für jüngere Leute spannend“, berichtet Schmalfeldt.
Rodenkirchener Kunstmeile: Büste erinnert Gorillas aus Krefeld
Für Interesse sorgten zum Auftakt nicht nur die Teenager – die darüber hinaus mit dem 13-jährigen Lasse Kalz und dessen großformatigen Acryl-Werken bei Brinkmann Immobilien vertreten sind – auch die älteren Semester setzen Akzente. So beeindrucken die massiven Holzfiguren von Anna Mrzyglod in der Goldschmiede Alius. In ihren Werken übt die Künstlerin mittels Anfertigung von Kindersoldaten Zivilisationskritik oder erinnert mit der Büste eines Gorillas an die ums Leben gekommenen Tiere während des Krefelder Zoobrands in der Silvesternacht 2019.
„Ich bin so froh, dass ich Anna bekommen habe. Das war ein Herzenswunsch von mir“, zeigt sich Ladenbesitzerin Kathrin Alius da Silva von den Arbeiten ihrer Gastkünstlerin bewegt. „Eigentlich ist die Kunstmeile der schönste Event des Jahres. Es geht nicht darum, das wir hier im Laden mehr umsetzen, sondern uns miteinander austauschen und vielleicht ein bisschen voneinander lernen“, bringt eine Geschäftsinhaberin auf der Rodenkirchener Hauptstraße den möglichen Nachhaltigkeitsaspekt des Events auf den Punkt.
Ein Lageplan der beteiligten Häuser sowie Informationen über das Begleitprogramm der Kunstmeile finden sich auf der Internetpräsenz www.treffpunkt-rodenkirchen.koeln.