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Minigolf in KölnSo lässt sich das Ergebnis beim Minigolf mit einfachen Tipps verbessern

Lesezeit 4 Minuten
Hüft- bis schulterbreiter Stand, Fußspitzen nach vorne: gute Voraussetzungen für einen geraden Schlag.

Hüft- bis schulterbreiter Stand, Fußspitzen nach vorne: gute Voraussetzungen für einen geraden Schlag.

Mit Tanja Hültenschmidt vom Minigolfplatz in Rodenkirchen geben wir wertvolle Tipps, um auf den Bahnen zu punkten.

Minigolf ist Volkssport. Besonders, wenn es draußen wärmer wird, füllen sich auch in Köln die Anlagen. Sommer, Sonne, Minigolf – eine unschlagbare Kombi. Auch wenn der Sport von den meisten eher als Freizeitspaß betrachtet wird, spielt der Wettbewerb doch immer eine Rolle. Denn am Ende bekommt jede Spielerin und jeder Spieler die nackte Wahrheit schwarz auf weiß auf der Punktekarte serviert. Schon mit relativ einfachen Mitteln können die meisten Minigolfer ihr Ergebnis aber deutlich verbessern. Gemeinsam mit Tanja Hültenschmidt, die den Minigolfplatz in Rodenkirchen betreibt, geben wir ein paar Anfängertipps.

Die Schlägerhaltung

Grundsätzlich gilt bei der Schlägerhaltung wie eigentlich in jedem anderen Bereich des Minigolfsports: Wer trifft, hat Recht. Das inoffizielle Lehrbuch und die Logik geben Anfängern aber doch einige Anhaltspunkte mit auf den Weg. „Viele haben gar kein Gefühl dafür, ob sie Linkshänder oder Rechtshänder sind“, beobachtet Tanja Hültenschmidt immer wieder. Rechtshänder stehen im besten Fall links von der Bahn, Linkshänder rechts davon. Die starke Hand ist oben am Griff, die schwache Hand darunter am unteren Teil des Griffs.

Starke Hand oben, schwache Hand unten.

Starke Hand oben, schwache Hand unten.

Die Körperhaltung

Die Füße stehen hüft- bis schulterbreit nebeneinander, die Fußspitzen zeigen nach vorne, der Ball liegt in der Mitte zwischen den beiden Füßen, so dass aus den gedachten Linien zwischen Füßen und Ball ein gleichschenkliges Dreieck entsteht. Die Entfernung zum Ball sollte so gewählt werden, dass der Schlägerfuß komplett auf dem Boden aufliegt. Die Knie sind leicht gebeugt, der Oberkörper kippt leicht nach vorne.

Knie leicht gebeugt, der Oberkörper kippt ebenfalls leicht über den Ball.

Knie leicht gebeugt, der Oberkörper kippt ebenfalls leicht über den Ball.

Der Schlag

Beim Schlag bilden das Handgelenk, die Arme und die Schultern im besten Fall eine Einheit. Das führt zur bestmöglichen Stabilität. „Nicht aus dem Handgelenk oder aus den Unterarmen schlagen“, sagt Hültenschmidt. Stattdessen kommt der Impuls aus den Schultern. „Und dann leicht und gleichmäßig durchschwingen.“ Beim Schwingen sollte der Schläger nicht über den Boden schleifen. Auf vielen Schlägern gibt es mittig eine Markierung, mit der der Ball getroffen werden sollte, damit der Schlag möglichst sauber geradeaus läuft.

Die Markierung in der Mitte des Schlägerfußes.

Die Markierung in der Mitte des Schlägerfußes.

Weniger ist mehr

„Oft sieht man, dass die Leute viel zu fest schlagen. Ohne Gefühl und volle Kanne drauf. Manchmal sogar so, dass der Ball eine Bahn weiter landet“, sagt Hültenschmidt. Weniger ist beim Minigolf in den meisten Fällen mehr. Eine Ausnahme gibt es auf der Anlage in Rodenkirchen: die Weitschlag-Bahn, bei der von erhöhter Position gut 20 Meter Rasenfläche überwunden werden muss. Doch auch hier hilft pure Gewalt nicht weiter. Immer wieder gehen Bälle im angrenzenden Wald verloren. „Einmal kam eine Mutter an und meinte: ,Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute ist: Der Ball ist noch da, aber der Schläger ist weg‘“. Der 12-jährige Sohn hatte beim Abschlag vergessen, ihn festzuhalten.

Der Kopf

Entscheidend für ein gutes Ergebnis ist auch der Kopf. 18 Bahnen können sich je nach Gruppengröße gut und gerne mal auf ein bis eineinhalb Stunden ausdehnen. Über diese lange Zeit fokussiert zu bleiben, ist gar nicht so einfach. „Gerade bei Kindern ist das ein Problem. Die haben manchmal nach sieben oder acht Bahnen keinen Bock mehr und möchten sich nicht mehr konzentrieren.“ Bei ehrgeizigen Kindern komme es nach dem einen oder anderen Fehlschlag schon mal zum Wutausbruch. „Dann fliegt der Ball schon mal durch die Gegend. Besonders toll, wenn wir sonntags 100 Leute hier haben und es dann einen Mega-Lärm gibt.“

Potenzial für mehr

Wer regelmäßig spielt, seine Schlagzahl aber nicht mehr nach unten schrauben kann, hat diverse Möglichkeiten, sein Hobby aufs nächste Level zu heben. Auf allen Anlagen ist es in der Regel kein Problem, einen eigenen Schläger und eigene Bälle mitzubringen. „Am besten mit den Bällen anfangen“, empfiehlt Hültenschmidt. Der klassische Noppenball, den die meisten Anlagen ausgeben ist eher hart und schwer. Beim Upgrade ist fast unendlich viel Luft nach oben. Vereinsspieler besitzen schon mal mehrere hundert Bälle, die sich in Größe, Gewicht, Härte, Sprunghöhe, Oberfläche und Material unterscheiden. Wer in Rodenkirchen an der Kasse fragt, bekommt auf Wunsch auch einen etwas kleineren gelben Ball, der deutlich schneller über die Bahn läuft und auch mehr Möglichkeiten bietet, die Banden zu nutzen.

Der gelbe Ball läuft deutlich schneller als der klassische Noppenball.

Der gelbe Ball läuft deutlich schneller als der klassische Noppenball.

Über Umwege ins Ziel

Die Bande ist ein wichtiger Bestandteil der Bahn. „95 Prozent aller Spieler zielen beispielsweise bei der ersten – ganz geraden – Bahn auf das Loch“, sagt Hültenschmidt. Was auf den ersten Blick logisch erscheint, also der direkte Weg, ist aber in vielen Fällen nicht der beste Weg. Hier hilft vor allem Ausprobieren und von Erfahrungen anderer lernen. Es gibt Anlagen, die auf ihrer Webseite feinsäuberlich dokumentiert haben, mit welchem Ball, welcher Bande und welchem Tempo die größte Chance besteht, das Loch mit einem Schlag zu absolvieren. In Rodenkirchen ist das nicht der Fall. „Wir haben aber einige Stammgäste, die das ganz genau im Kopf haben.“