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Frust bei QuartiersgaragenSo will die Kölner Stadtverwaltung mehr Parkplätze im Veedel realisieren

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Autos auf einem Parkplatz

Die Grünen in Rodenkirchen halten den Parkplatz an der Europaschule in Raderthal für einen geeigneten Standort für eine Quartiersgarage.

Die Realisierung von Quartiersgaragen in Köln läuft schleppend. Sie sollen ausschließlich Anwohnern zur Verfügung stehen.

Eigentlich wollten die Bezirksvertreter von Bündnis 90/Die Grünen die Verwaltung beauftragen, auf dem Parkplatz der Europaschule am Raderthalgürtel die Einrichtung einer mehrstöckigen Quartiersgarage zu prüfen. Quartiersgaragen sollen dem Parkdruck in der Stadt entgegenwirken und dazu beitragen, dass die Straßen nicht zugeparkt werden.

Sie befinden sich in der Regel in der Nähe von Wohnhäusern, sind auf dauerhaftes Parken ausgelegt und stehen ausschließlich Anwohnern zur Verfügung. Eine Quartiersgarage an dem Standort könnte als Ersatz für wegfallende Parkplätze auf der Vorgebirgstraße – hier soll ein Fahrradschutzstreifen eingerichtet werden – und für wegfallende Parkplätze entlang des Gürtels dienen, wenn die Stadtbahnlinie 13 verlängert wird, so die Grünen.

Parkplatz am Raderthalgürtel für Baustelle benötigt

Ein Vorteil sei, dass keine Neuversieglung notwendig sei. Die Verwaltung informierte die Grünen jedoch im Vorfeld der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Ende November darüber, dass der Parkplatz während der Sanierung der Europaschule für die Baustelleneinrichtung benötigt werde.

Die Schule wurde 1974 gebaut, sie steht seit 2015 unter Denkmalschutz und bedarf dringend einer Generalsanierung. Diese wurde bereits vor mehreren Jahren angekündigt, es dauerte aber lange, einen geeigneten Interimsstandort für die rund 1300 Schüler und 200 Lehrer zu finden. Im vergangenen Jahr wurde die Stadt in Bayenthal fündig. Die Sanierung der Schule wird voraussichtlich im Jahr 2027 abgeschlossen sein, wie die Stadt auf Nachfrage mitteilte.

Stadt Köln erkundet neue Möglichkeiten für den Bau von Quartiersgaragen

Die zeitgleiche Errichtung einer Quartiersgarage auf dem Parkplatz könnte zu Verzögerungen der Schulsanierung führen. „Das gilt es aber auf jeden Fall zu vermeiden“, erklärt Oliver Ismail, Bündnis 90/Die Grünen. Die Fraktion zog ihren Antrag daher zurück. „Sobald die Rahmenbedingungen wieder andere sein werden, würden wir einen erneuten Anlauf starten, weil wir den Standort für geeignet halten“, so Ismail.

In der Sitzung stand das Thema Quartiersgarage noch einmal auf der Tagesordnung, da die Antwort der Verwaltung zu einer Anfrage der FDP-Fraktion vom September vorlag. Darin teilt sie mit, dass es nach wie vor an Investoren für den Bau von Quartiersgaragen fehle, trotz Förderung durch die Stadt. Derzeit seien Einrichtung, Bau und Betrieb von Quartiersgaragen in der Verwaltung nicht organisiert, sodass Beschlüsse zu deren Errichtung aktuell nicht weiterverfolgt würden.

Parken in Köln: Eigene Gesellschaft könnte Themen voranbringen

Aufgrund von zahlreichen Beschlüssen und der Bedeutung von Quartiersgaragen im Rahmen der Mobilitätswende habe das Dezernat für Mobilität aber mittlerweile erste organisatorische Schritte eingeleitet, um mit dem Thema weiterzukommen, so die Verwaltung. Man prüfe zum Beispiel die Gründung einer eigenen Gesellschaft, die das Thema Quartiersparken und Modernisierung der städtischen Tiefgaragen weiterentwickele und die auch entsprechende Hochbaukompetenzen einbringe, so die Verwaltung. Dazu finden derzeit Gespräche mit Kommunen und Ländern statt, die solche Modelle bereits umgesetzt hätten.

Das Prüfergebnis soll gemeinsam mit einer Handlungsempfehlung 2024 den politischen Gremien vorgestellt werden. Auch eine gutachterliche Stellungnahme soll eingeholt werden, um die technischen, betrieblichen und finanziellen Realisierungschancen für den Bau von Quartiersgaragen auf Basis der heutigen Rahmenbedingungen in Köln prüfen zu lassen.

Des Weiteren will die Verwaltung die Verantwortlichen von regionalen Einzelhandelsketten in Köln zu einem ersten Spitzentreffen einladen und die Möglichkeit erkunden, wie private Parkplätze von Supermarktketten für Bewohner in Gebieten mit besonders hohem Parkdruck geöffnet werden könnten.

Auf Anfrage dieser Zeitung teilt die Stadt mit, dass es derzeit zwölf Quartiersgaragen in Köln gebe, eine davon im Stadtbezirk Rodenkirchen, am Maternusplatz.