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Besonderer BlickfangSo alt sind die Mammutbäume vor der Kaserne in Raderthal

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Auf dem Gelände der Konrad-Adenauer-Kaserne an der Brühler Straße in Raderthal stehen zwei imposante Mammutbäume.

Vor der Konrad-Adenauer-Kaserne in Raderthal stehen zwei Mammutbäume.

Mammutbäume sind vor allem in Nordamerika beheimatet. Aber auch in Köln stehen einige der imposanten Gehölze, zum Beispiel in Raderthal.

Hoch ragen sie in den Himmel – 20 und 30 Meter hoch sind die beiden Mammutbäume vor der Konrad-Adenauer-Kaserne an der Brühler Straße und bieten einen beeindruckenden Blickfang. Laut Stadt wurden die beiden Bäume zwischen 1900 und 1920 gepflanzt. Woher sie ursprünglich kamen und in welchem Alter sie in Raderthal in die Erde kamen, kann die Stadt nicht sagen. „Das Alter der beiden Bäume liegt geschätzt bei circa 100 bis 120 Jahren“, informiert Stadtsprecherin Katja Reuter.

Der Mammutbaum ist ein wahrer Gigant. In Bezug auf die Pflanzenmasse gilt er als größte Pflanze der Erde. Sie können mehr als 80 Meter hoch wachsen und entwickeln extrem dicke Stämme von einem Umfang bis acht Meter Durchmesser.

Mammutbäume können sich vor Waldbränden schützen

In unseren Gegenden werden sie allerdings nicht so hoch. Der Stamm des höheren Baumes in Raderthal misst 4,78 Meter, der des Kleineren sogar 6,20 Meter. Mammutbäume sind Flach- beziehungsweise Pfahlwurzler und ihr Wurzelbereich kann einen Radius von bis zu 30 Metern erreichen.

Auf dem Gelände der Konrad-Adenauer-Kaserne an der Brühler Straße in Raderthal stehen zwei imposante Mammutbäume.

Vor der Konrad-Adenauer-Kaserne in Raderthal stehen zwei Mammutbäume.

Mammutbäume bilden eine bis zu 40 Zentimetern dicke Borke. Diese schützt sie vor Waldbränden. In ihrer ursprünglichen Heimat Kalifornien kommt es häufiger zu Waldbränden, die die Mammutbäume aufgrund ihrer dicken Borke gut überstehen. Ihre Samen, die sich in Zapfen bilden, öffnen sich erst nach einem Hitzereiz, so dass sie auf fruchtbare Erde fallen und nicht mit anderen Pflanzen um Licht und Wasser konkurrieren müssen.

Mammutbäume können mehr als 3000 Jahre alt werden, in ihrer nordamerikanischen Heimat. Wie alt sie bei uns werden, ist noch nicht sicher. „Das wird sich zeigen und hängt von den individuellen Standortbedingungen ab. Sie können bis zu schätzungsweise 250 bis 300 Jahre alt werden. In Deutschland gibt es bereits über 50 Meter hohe Exemplare“, sagt Reuter.

Trockenheit hierzulande Problem für Mammutbäume

Vor der Eiszeit war der Mammutbaum auch in unseren Breiten heimisch, dann verschwand er hier. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es ihn aber auch wieder in Mitteleuropa. Hier wird er vor allem als Park- und Landschaftsbaum gepflanzt, ebenfalls wird er in Versuchsanbauten für die Forstwirtschaft eingesetzt. In seinem natürlichen Vertreibungsgebiet ist er allerdings vom Aussterben bedroht und steht daher unter Naturschutz.

Der Mammutbaum benötigt viel Wasser, gilt aber als genügsam und sehr widerstandsfähig. „Hierzulande leidet die Baumart häufig an einer typischen Pilzerkrankung, dem Botryosphaeria-Triebsterben. Zweige und schließlich ganze Kronenpartien verbraunen. Ursächlich ist Trockenheit. Die Gebirgswälder der nordamerikanischen Westküste sind regenreich und luftfeucht, daher gibt es dieses Problem dort nicht“, erklärt Reuter.

In Köln stehen, außer vor der Kaserne in Raderthal unter anderem im Forstbotanischen Garten in Rodenkirchen Mammutbäume, im Botanischen Garten, im Zoo und in Dünnwald. Wie viele es genau sind, kann die Stadt nicht sagen. „Hierzu ist keine genaue Angabe möglich, da sich die Bäume zumeist in Grünanlagen oder waldartigen Beständen befinden. Somit sind diese Bäume – in der Regel – nicht im Kataster erfasst. Als Straßenbaum ist diese Baumart nicht geeignet“, so Reuter.

Stehen die Mammutbäume in städtischen, besuchten Bereichen, nimmt die Stadt eine regelmäßige Baumkontrolle und Kronenpflege, bei der Totholz entfernt, vor, um die Verkehrssicherheit zu gewähren. Die beiden Raderthaler Exemplare gehören dem Bund, somit ist dieser für ihre Pflege zuständig.