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Kunst und Kultur für MeschenichDas Künstlerhaus im Kölner Süden feiert 50-jähriges Jubiläum

Lesezeit 2 Minuten
Ein altes Haus von Außen.

In der alten Dorfschule sind mit der Zeit immer mehr Institutionen untergekommen.

Seit 50 Jahren ist in der alten Dorfschule die Kunst zu Hause. Initiiert wurde das Künstlerhaus von Hans-Günther Obermaier. Die einzige Konstante.

Damals war der heute 80-jährige Künstler Hans-Günther Obermaier gerade einmal 30 Jahre alt, als er 1973 mit drei seiner mittlerweile verstorbenen kreativen Freunde das Künstlerhaus in der alten Dorfschule in Meschenich gründete. Er selbst hat dort seit 50 Jahren sein Atelier. In der einstigen Dorfschule war kurzfristig eine Dependance der Realschule Godorf untergebracht, bis das Gebäude 1972 komplett geräumt wurde.

„Es gab damals eine Tendenz, ähnlich wie in Rondorf, das Gebäude abzureißen. Es gab aber auch Anregungen aus der Politik und der Bürgerschaft, etwas zu machen. Damals war Meschenich nicht eingemeindet, wir gehörten nicht zur Stadt“, sagt Obermaier und entwickelte ein Konzept für das erste Künstlerhaus. Der Deal sah folgendes vor: Die Künstler bringen Kunst und Kultur nach Meschenich und finden dafür eine Bleibe. So gab es in den Anfängen dreimal die Woche Kunstkurse und Arbeitsgemeinschaften für interessierte Bürger. „Die Rodenkirchener Künstler machten dort ihre Aktzeichnungen“, erinnert sich Obermaier.

Raum im Künstlerhaus in Meschenich wurde immer vielfältiger genutzt

Doch auch in Meschenich war der Raum für alle schon immer knapp. „Vereine fanden keinen Platz, weil es keine Kneipen gab“, sagt der Künstler, der in den letzten 50 Jahren im Künstlerhaus viele hat kommen und gehen sehen. In den Anfängen gab es im Erdgeschoss noch einen großen Ausstellungsraum. Heute sind in der unteren Etage Teile der Übermittagsbetreuung des Kinder- und Jugendzentrums sowie das Senioren-Netzwerk Meschenich untergebracht.

„Die Begehrlichkeiten aus der Politik“, so Obermaier, führten dazu, dass mit und mit ein Raum nach dem anderen abgegeben werden musste. In der Rückbeschau sieht er diese Gespräche und Umstellungen als „einen Kampf“ an. Vor 15 Jahren kam das Künstlernetzwerk Südart dazu. Heute gibt es im Obergeschoss einen festen Raum mit sechs Atelierecken für zwölf Künstler. „Es wird mehr und die Plätze sind begehrt.“

Abgerechnet wird über den Verein „Soziales Meschenich“. Obermaier ist Teil des Netzwerks, sieht sich selbst als väterlichen Freund der Künstlergruppe, was ihn rein gar nicht stört. „Ich will doch Künstler werden wie mein Opa“, war schon zu Schulzeiten sein Wunsch- und Leitspruch. Die Künstler von Südart öffnen zweimal im Jahr, im Frühjahr und zu den offenen Ateliers im Herbst, ihre Räumlichkeiten. Außerdem finden jeden zweiten und vierten Dienstag im Monat regelmäßige Künstlertreffen statt. Es werden auch unterschiedliche Workshops angeboten.

www.suedartkoeln.de