Kommentar zu Theo SteilBürgeranliegen bleiben bei Schrottverwerter-Umzug außen vor
- Der Schrottverwerter Theo Steil muss bis Ende des Jahres seinen Standort in Deutz verlassen, weil dort Wohnungen entstehen sollen.
- Jetzt hat die Bezirksregierung Köln grünes Licht gegeben für den umstrittenen Umzug nach Gordorf.
- Die Anwohner sind empört, da ihre hunderte von Eingaben und Bedenken bislang nicht berücksichtigt werden. Das ist unsensibel, meint unsere Kommentatorin.
Godorf – Die Ansiedlung des Schrottverwerters Theo Steil im Godorfer Hafen ist gewollt – politisch und auch aus wirtschaftlichen Gründen. Der baldige Umzug macht den Weg frei für das geplante neue Wohnviertel im Deutzer Hafen. Das Unternehmen bringt zudem Gewerbesteuer sowie Mieteinnahmen für die stadtnahe Hafengesellschaft HGK. Auf der anderen Seite sind da die Anwohner, die die monströse Anlage vor ihrer Nase verhindern möchten. Das ist verständlich, aber letztlich kaum Erfolg versprechend.
Nicht erst seit dem vorzeitigen Baubeginn dürfte das auch den letzten Zweiflern klar geworden sein.
Dennoch ist das Engagement der Sürther nicht nur eigennützig, sondern wichtig und nicht umsonst. Die zahlreichen Bedenken und teilweise bis ins Detail ausgearbeiteten Einwendungen sorgen dafür, dass das Augenmerk gezielt gerichtet wird auf eine konsequente Einhaltung der gesetzlichen Auflagen – auf Lärm-, Hochwasser- und Umweltschutz.
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Umso enttäuschender ist es, dass eine Auswertung der Eingaben bislang nicht stattgefunden hat oder zumindest nicht öffentlich bekannt gegeben wurde. Die ersatzlose Absage der Erörterung ist unsensibel, vor allem im Zusammenhang mit der nun erteilten Erlaubnis für den vorzeitigen Baubeginn. Die Frage stellt sich, wie effektiv Bürgereinwendungen sind, wenn es darüber keinen Austausch gibt.