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„Zündende Idee“Kölner Flüchtlingscontainer verschenkt und trotzdem Geld gespart

Lesezeit 2 Minuten
Flüchtlingscontainer Eygelshovener

Die Wohncontainer beim Aufbau im März 2016. 

  1. Die 253 Wohnwürfel an der Eygelshovener Straße standen seit Herbst 2019 leer.
  2. Eine Entsorgung auf eigene Kosten hätte die Stadt Köln viel Geld gekostet.
  3. Dann hatten die Rodenkirchener Bezirkspolitiker, allen voran Karl Wolters von der FDP, die zündende Idee einer Schenkung.

Rodenkirchen – Insgesamt 253 Wohncontainer an der Eygelshovener Straße standen leer, nachdem die letzten Flüchtlingsfamilien im September 2019 ausgezogen waren. Nach einigen Hin- und Herüberlegungen, wie die Wohnwürfel am besten entfernt werden könnten, kam es schließlich zur Schenkung und einer Demontage ab Januar dieses Jahres.

Verschenkt statt selbst entsorgt – dadurch hat die Stadt 1,09 Millionen Euro gespart. Der Rückbau einschließlich Entsorgung der Container in städtischer Eigenregie hätte 1,74 Millionen Euro gekostet, teilt die Verwaltung der Bezirksvertretung aktuell mit; die FDP hatte nachgefragt.Durch die Schenkung seien letztlich 0,3 Millionen Euro für den Rückbau angefallen und rund 0,35 Millionen Euro für die gewünschte logistische Unterstützung der Beschenkten beim Abtransport.

Die Verwaltung hatte die Wohncontainer im Jahr 2016 für rund fünf Millionen Euro in Holland erworben – als Unterkunft für bis zu 330 Geflüchtete. Ursprünglich wollte die Verwaltung die teilweise recht maroden und nicht mehr benötigten Container veräußern. Weil keine Kaufinteressenten gefunden wurden, beschloss die Stadt den Abbau und die Entsorgung auf eigene Kosten.

Dann hatten die Rodenkirchener Bezirkspolitiker, allen voran Karl Wolters von der FDP, die zündende Idee einer Schenkung. Die Nachfrage war riesengroß. 75 Interessenten kamen in die engere Bewerberauswahl, sechs von ihnen unterzeichneten den von der Stadt angebotenen Schenkungsvertrag.

Container gehen an Feuerwehr

Zu den Abnehmern gehört in erster Linie die ursprüngliche Lieferantin der Container, eine niederländische Firma aus Groningen. Sie unterstützte mit Kränen und Schwertransportern die komplizierte Demontage und den Abtransport.

Gut zwei Monate haben die Arbeiten gedauert. Weitere Beschenkte sind der Verein „Wisü-Willkommen im Rheinbogen“, der sich um die Integration von Geflüchteten kümmert, sowie die Kölner Berufsfeuerwehr, das LVR-Freilichtmuseum Kommern, der Dressurstall Lärchenhof im Kölner Süden und der Kunst- und Kulturverein Braunschweig. Auf dem bisherigen Containerareal wird der dringend notwendige Erweiterungsbau der angrenzenden Gesamtschule Rodenkirchen errichtet.