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Leben am RheinuferDiese Schwanenfamilie ist die wohl beliebteste im Kölner Süden

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Die Sürther Schwäne 

Köln-Sürth – Munter, neugierig und niedlich sind sie, die vier jungen Höckerschwäne mit dem hellgrauen Federflaum. Trotz aller Entdeckerlust sind sie vorsichtig und bleiben am liebsten ganz nah bei ihren berühmten Eltern „Mama-Toni“ und „Beau“. Von Sürther Schwanenpatinnen wurden sie so getauft, und auch die Jungen haben schon Namen – Thea, Theo, Tussi und Trudi heißen sie. Nach turbulenten Rettungsaktionen sind die Küken am Sürther Rheinufer an Pfingsten geschlüpft, also vor gut vier Wochen.

Viele Schwanenfreunde in Köln-Sürth

Zwar hatte die Schwänin sechs Eier ausgebrütet, ein Küken lag jedoch direkt nach dem Schlupf leblos im Nest und ein weiteres verschwand nach ein paar Tagen. „Hallo Beau“, sagt eine ältere Dame am Uferrand, und der Schwan dreht tatsächlich seinen langen Hals in Richtung der Ruferin.Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt freut sie sich, erstmals die Jungen beobachten zu können. Auch die Anwohnerin und Schwanenpatin Uschi Rhiem verfolgt die Entwicklung der Jungen ganz genau – wie auch viele andere Anwohner und Tierfreunde. „Ob die Jungen nun Männlein oder Weiblein sind, kann man erst Monate später erkennen; dann müsste man die Namen überdenken“, sagt Uschi Rhiem mit einem Augenzwinkern.

Von Anfang an hätte die Familie viele Ausflüge unternommen und sich auch über den Rhein hinüber ans rechte Ufer zur Groov gewagt. Dabei wurden die Jungtiere auf dem Rücken der Eltern transportiert. Und auch heute noch setzt sich ein Junges – vermutlich Tussi – gern auf den Höcker und lässt sich von Mutter oder Vater chauffieren. „Das ist ungewöhnlich, bei anderen Schwänen beobachte ich das nur in den ersten Tagen und nur bei der Mutter“, sagt Claudia Scherping von der Organisation Schwäne Köln. Und sie findet es ebenfalls außergewöhnlich, dass sich die Familie immer noch auf dem „Sürther Schwanenhaus“ niederlässt.

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Im August 2020 wurde Kölns erste mobile Schwaneninsel zu Wasser gelassen.

Das Floß hatten Schwanenpatinnen und -paten mit Unterstützung der Sozialbetriebe Köln bereits 2019 gebaut, um Mama-Toni und ihrem damaligen Partner einen sicheren Rückzugsort bieten zu können. „Schwäne sind Nestflüchter und verlassen normalerweise einige Tage nach dem Schlupf der Küken das Nest“, erläutert Scherping.

Die Sürther Schwanenfamilie dagegen kehrt offenbar regelmäßig gegen 22 Uhr auf ihre bequeme, schwimmende Insel zurück. „Manchmal machen sie dort auch nachmittags Siesta“, berichtet Uschi Rhiem. Im Mai wurde das Schwanennest vom Hochwasser bedroht. In zwei aufwendigen Aktionen retteten die Sürther Schwanenfreundinnen und -freunde zusammen mit professionellen Tierrettern die Brutstätte und verfrachteten das Gelege erfolgreich auf das Sürther Schwanenhaus.

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In diesem Jahr 2021 hat also Mama-Toni mehr Glück als in den Jahren davor. 2019 hatte sie ihre Brut verloren und 2020 ihren früheren Partner sowie den einzig überlebenden Sohn Toni. Beide wurden vermutlich vergiftet. Ein halbes Jahr bleiben nun die Jungtiere bei den Eltern, dann wirft sie der Vater quasi aus dem Nest. Das Schwanendrama geht also weiter.