Der Neuland-Verein aus Bayenthal muss von seinem ehemaligen Gelände nun auf ein kleineres Grundstück im Inneren Grüngürtel umziehen. Jetzt müssen Entscheidungen getroffen werden, was die Gärtner mitnehmen können.
Umzug des Neuland-ProjektsSozialer Gartenbau-Verein aus Bayenthal muss sich verkleinern
Im öko-sozialen Gartenprojekt in Bayenthal sind die Vorbereitungen für den anstehenden Umzug angelaufen. Elf Jahre konnte der Verein die ehemalige Industriefläche zwischen Alteburger Straße und Koblenzer Straße für ihr Stadtgartenprojekt nutzen.
Die 10 000 Quadratmeter große Fläche, die seit 2020 der Stadt gehört, liegt im Plangebiet der Parkstadt Süd. Dort sollen Grundschulen entstehen. Das dauert noch, aber schon bald wird hier die Europaschule übergangsweise ihre Zelte aufschlagen. Die Zollstocker Gesamtschule muss saniert werden, für die Zeit der Arbeiten wird sie nach Bayenthal in ein riesiges Containder-Dorf ziehen.
Verein zieht an neuen Standort
Im Mai bot die Stadt Neuland ein anderes Gelände an der Koblenzer Straße an, wo der Verein als Teil des Inneren Grüngürtels dauerhaft bleiben kann, nur 200 Meter entfernt vom jetzigen Garten. „Wir sind ständig im Gespräch mit allen beteiligten Ämtern und in intensiven Planungen. Wir mussten zunächst erst identifizieren, welche Aufgaben anstehen. Langsam können wir in die operative Phase gehen“, sagt Neulandvorsitzende Judith Levold.
Das neue Gelände ist mit 3200 Quadratmetern deutlich kleiner als die bisherige Fläche. Zunächst wird dem Verein davon nur etwa die Hälfte zur Verfügung stehen, auf der anderen Hälfte befinden sich noch Gebäude, die abgebrochen werden. „Die Größe ist natürlich eine Herausforderung. Wir werden deutlich kleiner werden, alles kann nicht mit“, so Levold.
Kölner Kleingärtner stehen vor wichtigen Entscheidungen
Die Hühner sollen auf jeden Fall mit, aber wohl nicht alle 30. Auch von den an die 20 Bienenvölkern werden nicht alle mit umziehen. Den Küchencontainer werden die Neuländer mitnehmen, der alte WC-Container wird entsorgt. Auch das Gewächshaus kommt nicht mit. „Wir bekommen ein neues auf dem anderen Gelände“, teilt die Vereinsvorsitzende mit.
Die „Halle des Volkes“, die als Begegnungsraum dient, würde einen Umzug ebenfalls nicht überstehen. „Wir werden sie zurück bauen und das Material für andere Dinge nutzen“, so Levold. Mitziehen wird die „Faradgang“, eine Initiative, die gespendete Räder gemeinsam mit Geflüchteten fahrtüchtig macht und sie ihnen anschließend überlässt.
Von den rund 40 Obstbäumen werden 20 im neuen Gelände eingepflanzt werden. „Um zu sehen, was mit aufs neue Gelände soll, haben wir eine Abfrage bei unserer Community gemacht“, erzählt Levold. Herauskam, dass die Gärtner vor allem viel Anbaufläche wollen. „Natürlich können auch nicht alle Gemüsekisten mit. Aber da wir auf dem anderen Gelände dauerhaft bleiben, können wir viel in der Erde direkt anbauen“, beschreibt Levold.
Raumplanung und Bereinigung des Bodens
Mehrere AGs kümmern sich unter anderem um die Raumplanung auf dem neuen Areal, um die Beetgestaltung und wie der Transport der Pflanzen zu bewerkstelligen ist. Auch auf dem neuen Gelände sind die Gärtner schon aktiv. Hier messen sie Abstände aus und führen Bauproben durch.
Bevor sie umziehen können, muss der Boden dort erst noch fit gemacht werden. Ein Gutachten, das die Stadt in Auftrag gegeben hatte, ergab, dass der Boden mit Schadstoffen belastet ist. Er muss abgetragen und durch Mutterboden und eine Lehm-Sandgemisch ersetzt werden. Das Abtragen soll bis Ende des Jahres geschehen.
Levold schätzt, dass der Umzug im März über die Bühne geht. Anders als sonst werden die Neuland-Gärtner dieses Jahr keine Beete an Private vergeben. „Das schaffen wir wegen des Umzugs nicht. Aber wir freuen uns über jeden Neuzugang, der bei uns mitmachen will“, betont Levold.