RestaurantsSo exotisch kann Köln schmecken
Köln – Immer nur Currywurst, Pizza, Burger oder Nudeln? Spanische Tapas und thailändisches Curry ist Ihr Hochgenuss auf der kulinarischen Karte Kölns? Wir schaffen Abhilfe und geben einen Überblick über die Vielfalt der Küchen und Restaurants, die die Stadt zu bieten hat – abseits der bekannten Genuss-Tempel. Carolin Jackermeier, Dilara Uygun und Jennifer Wagner haben in die Töpfe geschaut.
Hawaii auf der Aachener Straße
Reis, Wasabi, roher Fisch und Sesamkerne: Aus diesen oder weiteren 42 Zutaten können sich die Kunden bei „Kuromakupoke“ auf der Aachener Straße ihre eigene Bowl zusammenstellen. „Sushi 2.0 sozusagen“, erklärt Inhaber Ibrahim Kistak.
In Schalen schichten die bisher zehn Mitarbeiter verschiedene Zutaten: Als Basis können Gäste Sushi-Reis, Zucchini-Nudeln oder Blattsalat wählen, dazu gibt es verschiedene rohe Fischsorten oder Tofu, Gemüse- und Obststücke. Toppings wie geröstete Mandeln, Algen, oder Sesam runden das Gericht zusammen mit den fünf hausgemachten Soßen ab.
Das hawaiianische Nationalgericht Poke hat Kistak inspiriert. „Poke“ heißt auf Hawaiianisch so viel wie „klein geschnitten“ und bezeichnet einen Fischsalat mit verschiedenen, oft japanischen, Zutaten. Der Inhaber entdeckte das Gericht in Amerika. Er kam auf die Idee, Poke auch in Köln anzubieten. Vor zwei Wochen eröffnete das Restaurant schließlich nach vier Monaten Vorbereitungszeit.
Neben „Kuromakupoke“ betreibt Kistak in Köln auch die “Wndrfuel“-Cafés und das Hähnchen-Restaurant „Witwe Bolte“ an der Kyffhäuserstraße. Er ist mit dem Feedback der ersten Kunden zufrieden. „Unsere Erwartungen wurden zehnmal übertroffen; es gab einen riesigen Ansturm.“ Am beliebtesten sind bisher die „Classic Hawaian Bowl“ mit Avocado, Algen und Ingwer-Soße und die „King Kamehamea Bowl“ mit Lachs, Garnelen und Mango. Die Poke-Bowls sind in zwei Größen ab 9,50 Euro erhältlich. Außerdem verkauft Kistak „Suhiritos“, also Wraps aus Reis, Seetang und verschiedenen Füllungen, ab 7,50 Euro.
Auf den ersten Blick erinnert das Design des Lokals nicht unbedingt an Hawaii: Statt bunten Blumen füllen schlichte Holzmöbel und Bilderrahmen mit echtem Moos den Raum. „Wir wollten nicht einfach ein Surfbrett an die Wand hängen, sondern unseren eigenen Stil entwickeln“, sagt der Inhaber.
Kritik gab es auf der Facebook-Seite von „Kuromakupoke“ für das Geschirr zum Wegwerfen. Die Kunden beschwerten sich darüber, dass diese Variante nicht nachhaltig sei. „Wir haben uns Gedanken über das Geschirr gemacht“, rechtfertigt sich Kistak. Die Schalen und das Besteck seien zu hundert Prozent biologisch abbaubar und daher nicht umweltbelastend. Außerdem könne so im Restaurant Platz und Wasser gespart werden.
Vietnamesisches in Sülz
Das Essen selber am Tisch zubereiten? Das können die Gäste in dem traditionell-vietnamesischen Restaurant „Ha-Long-Bucht“. Sie bekommen festes Reispapier, einen Behälter mit Wasser (nicht zum Hände waschen), Sojasprossen, Reisnudeln und gehackte Erdnüsse serviert. Zusätzlich gibt es knusprige Fleischsorten, mariniert und eingepackt in Bananenblättern. Für eine reglrechte Geschmacksexplosion sorgen die frischen Kräuter und Blattsalate.
Nach der kurzen Einweisung dürfen die Gäste selbst ans Werk: Das feste Reispapier ins Wasser tunken, damit es weich wird, mit den Zutaten belegen und zusammenrollen. Die Enden nicht vergessen, sonst fällt alles raus. Fertig ist die exotische „Summer Roll“. Spätestens bei der dritten Rolle, können die Gäste das so gut wie ein Vietnamese. Auf Wunsch gibt es von allen Zutaten Nachschub. Die Menüs gibt es ab 14 Euro.
Das Zubereiten am eigenen Tisch ist für Gruppen ein großer Spaß-Faktor. Im Sommer haben die Gäste an der Sülzburgstraße 91 die Möglichkeit, auf der Dachterrasse das Essen zu genießen. Gäste, die keine Lust auf das Zubereiten haben, können zwischen verschiedenen, fertigen Speisen wählen.
Burma im Belgischen Viertel
Beim Betreten des „Mandalay“ auf der Brüsseler Straße 53 kommt Gästen ein herzhafter Geruch entgegen. Auf der Karte gibt es vierfältige burmesische Speisen: Morningglory (Wasserspinat) mit allerlei Meeresfrüchten (ab 11 Euro) oder pikantes Rindercurry mit Okraschoten (13 Euro). Die Nudel- und Reisgerichte werden mit frischem Gemüse, Fleisch und exotischen Saucen angeboten. Eine Besonderheit: Die Speisen werden auf einem heißen Stein serviert. So bleibt das Essen lange warm und frisch.
Orient in der Altstadt
Inmitten der Altstadt-Kneipen liegt das libanesische Restaurant „Beirut“ versteckt. Die arabische Küche am Buttermarkt 3 bietet eine bunte Auswahl von herzhaften Speisen an. Ein Highlight, das an die Sultanstafel aus 1001 Nacht erinnert, ist das Menü Mäsa für zwei Personen (ab 32,60 Euro): Zwölf warme und kalte Vorspeisen wie Hommos und Tabbouleh sowie Hauptspeisen mit Rindfleisch, Huhn und Köfte werden serviert. Zum Abschluss folgt süßliches Baklava mit Nüssen. Gäste sollten viel Zeit mitbringen.
Peru in Ehrenfeld
Die Karte führt nach Südamerika: Im „Causas Peru“ auf der Venloer Straße 53 in Ehrenfeld gehen die Besucher kulinarisch auf Reisen. Die Highlights sind: Causa Limeña, eine gewürzte Kartoffelmasse als Mantel, gefüllt mit Hähnchen, Oktopus, Krebsfleisch und anderen Zutaten nach Wahl (ab 9 Euro) sowie die peruanische Spezialität Ceviches. Das ist kleingeschnittener, roher Fisch, mariniert in Limettensaft mit Zwiebeln, Korianderblättern, Limo-Chilischoten und anderen exotischen Zutaten (ab 14 Euro).
Korea an der Hohe Pforte
Lust auf koreanisches Barbecue am eigenen Tisch? Im Restaurant „meat.ing“, Hohe Pforte 9-11, ist dies möglich. Der Tisch wird mit vielen kleinen Häppchen gedeckt: Reis, Gemüse und allerlei exotischen Beilagen. Zusätzlich gibt es verschiedene koreanisch-marinierte Fleischsorten (ab 23 Euro). Die Besonderheit ist der im Tisch integrierte Grill. Hier können die Gäste selber braten. Auf Wunsch gibt es von den Beilagen und dem Fleisch Nachschub. Das Konzept ist vor allem für große Familien- und Freundeskreise gedacht.