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Rats-BeschlussZwei neue Landschaftsparks entstehen im Kölner Westen

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Grünflächen im Kölner Westen sollen vor Bebauung geschützt werden. 

Köln – Die Stadt soll zwei neue Landschaftsparks im Kölner Westen einrichten. Einen entsprechenden Prüfauftrag an die Stadtverwaltung beschloss der Stadtrat am Donnerstag einstimmig auf Initiative der CDU. Unter Landschaftsparks versteht man große zusammenhängende Gebiete, die nach bestimmten Prinzipien der Landschaftsarchitektur oder Gartenkunst gestaltet und für Erholungszwecke geeignet sind. Sie verfügen über einen hohen Anteil an Grün- und Freiflächen. Mit ihrer Einrichtung ist in der Regel der Verzicht auf eine weitere Bebauung verbunden.

Parks entlang der Autobahnen 1 und 4

Geplant sind die beiden neuen Landschaftsparks im Stadtbezirk Lindenthal zwischen Widdersdorf, Lövenich, Weiden und Junkersdorf. Sie sollen entlang der Autobahnen A4 und A1 entstehen und eine durchgehende Verbindung zwischen dem Äußeren Grüngürtel und der Ville schaffen (siehe Grafik). Der nördliche Teil dockt im Osten an den seit 2014 bestehenden Landschaftspark Belvedere an.

Grafik Landschaftsparks Köln

Heute bestehen diese Gebiete größtenteils aus Ackerflächen. Zur künftigen Gestaltung der Landschaftsparks soll nun ein „Ideenwettbewerb für eine Kombination von landwirtschaftlich genutzten, Naherholungs- und Landschaftsschutzgebieten“ stattfinden. Die Planung soll im Landesentwicklungsplan NRW festgeschrieben, der Flächennutzungsplan entsprechend angepasst werden. Die CDU hatte den Antrag gemeinsam mit den Grünen, aber ohne den Bündnispartner Volt gestellt.

Mehr Bürger, mehr Grün

CDU-Ratsfrau Teresa De Bellis-Olinger begründet das Projekt so: „Der Kölner Westen hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Bevölkerungszuwachs erlebt. Wir brauchen daher Flächen für die Naherholung. Das ist für uns Lebensqualität.“ Im Antrag betonen CDU und Grüne, Frischluftschneisen zur Versorgung der inneren Stadtbezirke mit zirkulierender Luft seien „ein wichtiges Instrument der Klimaregulierung“. Die Flächen im Westen seien dafür geeignet und müssten daher „in besonderer Weise geschützt werden“. Gleichzeitig könnten sie der Erholung dienen.

Beim Bündnispartner Volt gab es laut Ratsmitglied Isabella Venturini intern Kritik an den Plänen. Dass man ein so großes Flächenpotenzial dauerhaft einer Nutzung für den Wohnungsbau oder andere Zwecke wie etwa Photovoltaikanlagen entziehe, sei in der Partei teils auf Ablehnung gestoßen. Andere bei Volt hätten dagegen den Schutz der Freiflächen begrüßt. Am Ende stimmte die Volt-Fraktion für den Antrag.