Die Dokumentation „Unser Team – die Heim-EM 2024“ zeigt einen intimen Blick hinter die Kulissen der deutschen Nationalmannschaft und wurde nun in Köln im Residenz-Kino vorgestellt.
Premiere in Köln„Unser Team – die Heim-EM 2024“ im Residenz-Kino gefeiert
Trotz des frühen Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale der Europameisterschaft im vergangenen Sommer, schaffte es das Team von Julian Nagelsmann wieder viele Fans für „Die Mannschaft“ zu begeistern. Was nach der Niederlage gegen Spanien und in der Vorbereitung in den Köpfen der Spieler und Fans los war, zeigt die Dokumentation „Unser Team – die Heim-EM 2024“. Am Samstag, 11. Januar, strahlt RTL die Doku um 20.15 Uhr im Free-TV aus.
Erste Einblicke gab es bereits am Donnerstag bei der Premiere im Kölner „Residenz“-Kino. Mit von der Partie waren bei der Vorstellung auch einige Größen der deutschen Fußball-Geschichte.
Für 40 Tage begleitete ein Kamerateam die Nationalmannschaft bei ihrer Vorbereitung, ihren Spielen aber auch bei intimen Momenten, die so nur selten nach außen dringen. Dabei führten manche Momente, dass der Zuschauer den Eindruck gewinnt, einer Schulklasse zuzuschauen und nicht einer Gruppe erwachsener Männer. Zum Beispiel als David Raum und Joshua Kimmich am Pool ihrer Unterkunft locker den Ball jonglierten. Die Spieler erscheinen im Film mehrfach in lockererer Stimmung und teilen auch Privates mit der Kamera.
Wie schwierig es aber sein kann, diese lockere und intime Stimmung nicht zu zerstören und zu verfälschen, beschrieb auch der DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig: „Das Geheimnis war, dass hier niemand aufdringlich mit der Kamera im heiligsten Bereich herumstolziert ist, sondern dass sie (die Kameramänner) sich begriffen haben in der Frage: Wir müssen uns zurücknehmen.“
Wie sehr diese enge Begleitung der Spieler durch die vielen Kameras mittlerweile normal geworden ist und inwiefern das vor zehn Jahren noch anders aussah, berichtete Benedikt Höwedes: „Für uns war das damals Neuland, jetzt ist es gang und gäbe. Überall werden Dokumentationen in Vereinen gemacht oder Filme gemacht.“ Höwedes gehörte zum Weltmeisterteam von 2014, das ebenfalls von ein Kamerateam begleitet worden war.
Fans werden mit einbezogen
Was der neue Film von Tom Häussler aber anders macht als seine Vorgänger, ist, dass er auch die Fans der Nationalelf einbezieht. Die über die Jahre entstandene Distanz zwischen der Mannschaft und ihren Anhängern führte häufig zu Kritik am DFB-Team. Diese Kritik schien bei den Verantwortlichen angekommen und in die Überlegungen für den Film eingeflossen zu sein. So begleitet die Dokumentation mehrere Gruppen von Fans der Nationalmannschaft beim Schauen der Spiele. Die Orte für das gemeinsame Verfolgen reichen dabei von einem Leuchtturm in Ostfriesland, über einen Bundeswehrstützpunkt in Litauen bis hin zu einem Kölner Frauengefängnis.
Was für einen Einfluss die Ablenkung durch die Nationalmannschaft für viele erzielen kann, verrät in der Doku eine Insassin der JVA-Ossendorf: „In den meisten Minuten hat keine von uns an die Zelle gedacht.“
Es sind diese Momente des Films, die durch ihre Ehrlichkeit und Authentizität nahebringen, was Sport bewirken kann. Aus diesem Grund sind es auch für DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig, „die stärksten Momente dieses Films“.
Premiere vor prominenten Gästen
Neben DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig waren auch die ehemaligen FC-Trainer Ewald Lienen und Friedhelm Funkel sowie BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken zur Premiere gekommen. Die Highlights lagen jedoch für alle an anderen Stellen. Ewald Lienen sagte: „Das ist eine wunderbare Doku. Sie setzt die richtigen Schwerpunkte, (…) denn im Fußball geht es nicht immer nur ums Gewinnen.“. Friedhelm Funkel erklärte: „Das war echt.“ BAP-Frontmann Niedecken beschrieb: „Der Zuschauer kann sich darauf freuen, dass er die Mannschaft auch mal ein bisschen in Anführungszeichen näher kennenlernen darf. Die Jungs waren sehr sympathisch und es war sehr, sehr nahbar.“