Mit dem „Ananassalat“-Lied für Kinder haben Simone und Daniel Ludwig einen Überraschungserfolg gelandet. Seitdem wächst die Abonnenten-Zahl ihres Youtube-Kanals.
„Musikunterricht mal lustig“Zungenbrecher-Song von zwei Kölnern wird zum Youtube-Hit
Von Bernd Schöneck
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Simone und Daniel Ludwig freuen sich über die Auszeichnung von Youtube für ihren Kanal „Floh im Ohr TV“, die es ab 100.000 Abonnenten gibt. Inzwischen verzeichnen sie fast eine halbe Million Fans.
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Der süßlich-saure Ananassalat dürfte zwar kulinarisch längst nicht jedermanns Sache sein. Doch für Simone und Daniel Ludwig besitzt das exotische Gericht mit Sicherheit einen Ehrenplatz auf ihrer persönlichen Speisekarte – denn das gleichnamige Zungenbrecher-Liedchen für Kinder auf ihrem Youtube-Kanal hat den beiden einen phänomenalen Erfolg beschert. Nahezu aus dem Nichts hat ihr Clip bis dato 163 Millionen Aufrufe auf der Online-Videoplattform erreicht.
„Dass auf einmal die ganze Welt auf unseren Ananassalat steht, ist uns ein Rätsel“, sagt Simone Ludwig und schmunzelt. „Vielleicht liegen solche Zungenbrecher im Trend.“ Gemeinsam betreiben die beiden ihren Youtube-Channel „Floh im Ohr TV“, einen Kanal zur kindgerechten musikalischen Früherziehung. Den Videoclip hatten sie vor drei Jahren, mitten im Corona-Lockdown, produziert. Vor wenigen Wochen, während sie im gemeinsamen Sommerurlaub waren, explodierten auf einmal die Zugriffszahlen.
Inzwischen fast eine halbe Million Abonnenten
Gleiches gilt für die Zahl der Abonnenten ihres Channels. „Vor dem Urlaub hatten wir ungefähr 37.000 Abonnenten; als wir zurückkamen, waren es 200.000. Da wird einem schon etwas schwindelig.“ Für das Format steht sie vor der Kamera, ihr Mann dahinter; gedreht wird in ihrem Wohnzimmer in Zündorf.
Vor einigen Tagen erreichte sie per Post der silberne „Youtube Creator Award“, den es für Portale mit einer Abonnentenzahl von mindestens 100.000 gibt. Mit inzwischen sogar 485.000 Abonnenten haben sie fast die halbe Wegstrecke hin zur goldenen Youtube-Auszeichnung geschafft – der nächsten Stufe des Preises, die bei einer Million Abos winkt.
Simone Ludwig ist seit mehr als 30 Jahren Klavierlehrerin und von klein auf Musikerin: Im Alter von 13 Jahren schrieb sie ihre erste Klavier-Komposition; 2014 las sie unter anderem auf der „lit.kid.cologne“ aus ihrem Buch „Pit, der kleine Floh – Das Streicherabenteuer“. Soeben hat sie außerdem mit „Moments“ ein Klavier-Notenalbum mit zehn selbst komponierten Stücken veröffentlicht.
Spielend die Töne lernen mit den „Notenschnutzies“
Auf ihrem Youtube-Kanal vermittelt sie Kindern Tipps zum Einstieg ins Klavierspielen, erzählt ihnen musikalische „Klanggeschichten“, erklärt ihren auf spielerische Weise die verschiedenen Töne, Noten- und Pausenwerte oder etwa den Quintenzirkel, das Ordnungssystem der verschiedenen Musik-Tonarten.
Zum Erlernen der Töne mitsamt ihrer Notation hat sie die „Notenschnutzies“ erschaffen: In der lustigen Comicserie sind die Noten selbst die Darsteller; jede hat ihre eigene Persönlichkeit. Etwa das freundliche tiefe C, das sich nur mit seiner Hilfslinie komplett fühlt, das etwas professoral wirkende E oder das eingebildete G, das mächtig stolz darauf ist, in der Partitur auf der gleichen Höhe wie der Violinschlüssel zu sitzen.
„Es geht mir darum, den Musikunterricht mal auf lustig zu machen. Gerade in der Nach-Corona-Zeit besteht ein riesiger Bedarf danach“, ist sich Simone Ludwig sicher. „Denn gerade Musik und Kunst leiden unter der Bildungsmisere; die Stunden fallen in der Schule oft aus oder werden zusammengelegt.“ Das Publikum ihres Kanals komme aus ganz Europa, nicht selten von Mitgliedern deutscher Einrichtungen im Ausland.
Auch viele Kindergärten, Schulen und Erziehungspersonal verwendeten die Inhalte, wissen die beiden. „Eigentlich ist das, was wir machen, ein sehr spezielles Nischen-Angebot. Umso mehr freut uns die große Resonanz natürlich.“