Anja Huber ist eine Frau der Tat – kurz vor dem ersten Programmpunkt auf der Bühne am Fastelovendsplätzchen in der Porzer Innenstadt, greift die Veranstaltungsmanagerin des Festausschusses Porzer Karneval (FAS) zu Schrubber und Aufnehmer und wischt die größten Pfützen vom vorderen Teil der Bühne. Aber auch die Tänzerinnen von Ronjas Räuberhorde sind vorbereitet. Bis kurz vor der Bühne stecken sie mit ihren Tanzstiefeln in Schlappen und Latschen, damit die Sohlen so lange wie möglich trocken bleiben und der Auftritt unfallfrei abläuft.

FAS-Geschäftsführer Holger Harms hat unterdessen die Uhr im Blick. Nach dem Auftritt der Tanzgruppe aus den Reihen der Urbacher Räuber, betritt das Porzer Dreigestirn die Bühne. Mit dabei auch Bezirksbürgermeisterin Sabine Stiller, ihre Stellvertreter Lutz Tempel und Thomas Werner, sowie der Leiter des Porzer Bürgeramtes, Guido Motter. Sie waren zuvor von den Porzer Perlchen in Kurzrente geschickt worden. Der Damenkarnevalsverein hatte das Bezirksrathaus gestürmt und den Schlüssel entwendet.

Hält die Stimme von Prinz Peter III.?

Füße hochlegen war für die Politik und Verwaltung dann aber nicht angesagt – hieß es doch, die letzten Sekunden bis 11.11 Uhr herunterzuzählen. Mit Dreimol Porz Alaaf wurde dann der Straßenkarneval eröffnet. Die bange Frage im Anschluss: Wird Prinz Peter III. (Junker) überhaupt zu den Porzer Jecken sprechen können? Schließlich ist seine Stimme schon seit zwei Wochen weg. Doch seine Tollität hatte alle Kräfte mobilisiert und konnte bei dem Auftritt mit Bauer Olli (Olaf Jordan) und Jungfrau Meike (Kraßke) sogar auch noch Trompete spielen.

„Wo mer sin is Alaaf“ – das Sessionsmotto in Porz hatten nicht nur die Karnevalisten auf der Bühne, wie die Wahner Wibbelstetze, sondern auch die Jecken davor verinnerlicht. Dem Regen strotzend, feierten sie die Eröffnung in Porz und schunkelten sich schon einmal warm für die anstehenden Züge in Poll, Porz-Langel, Ensen-Westhoven, Wahn, Porz und Zündorf.