Spielturm und Bahn-UmleitungStudierende stellen Ideen zur Umgestaltung des Poller Marktplatzes vor

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Frauen stehen um ein Architekturmodell auf einem Tisch

Die Initiative „Od dem Maat“ wünscht sich Veränderungen auf dem Marktplatz und stellte studentische Entwürfe zur Diskussion.

Die Nachbarschaftsinitiative „Op dem Maat“ möchte den Marktplatz attraktiver gestalten.

Marktplatz – das Wort ruft Bilder von quirligem Leben wach, von einem Treffpunkt für Anwohner und Besucher, mit Raum für Freizeitaktivitäten, Kinderspiel und Erholung. Der Poller Markt bietet all dies seit Jahren nicht, urteilen viele Bewohnerinnen und Bewohner des Ortsteils. Mit der Initiative „Op dem Maat“ wollen sie erreichen, dass der triste Platz an Attraktivität gewinnt.

Ergebnisse eines bundesweiten Studentenwettbewerbs, an dem sich Studierende des Fachbereichs Architektur der FH Dortmund beteiligt haben, zeigten bei einer öffentlichen Präsentation jetzt variationsreiche Vorschläge zur Umgestaltung des öden Ortes. Zahlreiche Menschen besichtigten die Architekturmodelle an der Kapelle Rolshover Gärten und ließen sich denkbare Veränderungen erklären.

Marktplatz bislang wenig einladend

Die Gemeinschaftsveranstaltung der Nachbarschaftsinitiative „Op dem Maat“ und der evangelischen Kirchengemeinde Deutz/Poll machte vor allem Mut zu neuem Denken. In den bisher spärlichen Beschlüssen der örtlichen Politik zur Zukunft des Marktes ist nach Ansicht der Initiatoren nämlich noch viel Luft nach oben. Von der Bezirksvertretung gebe es bislang lediglich die Aussage im Koalitionsvertrag von CDU und Grünen, dort solle ein Lebensmittelvollversorger angesiedelt werden.

Mit dem im Bau befindlichen Geschäftshaus ist es nach Auffassung der Nachbarschaftsinitiative aber nicht getan. „Der Marktplatz hat bisher so gar nichts Einladendes“, sagte eine Besucherin beim Informationstag. Der Spielplatz beispielsweise werde kaum genutzt, weil sich Familien dort wegen der häufig anzutreffenden Trinkerszene unwohl fühlten.

Studierende stellen Ideen für Umgestaltung vor

Die Mängel des Platzes haben 25 Studierende aus Dortmund sich angeschaut und mit Menschen gesprochen, ehe sie ihre Entwürfe zur Neugestaltung planten. Die studentischen Arbeiten gehen zum Teil von kühnen Möglichkeiten zur weiträumigen Umgestaltung des Poller Zentrums aus, haben aber eines gemeinsam: Der Marktplatz braucht Qualität, sollte wie ein Magnet anziehend sein und die Bedürfnisse vieler Menschen abdecken.

„Spiel, Sport, Natur, Begegnung und Ruhe“ sind laut Befragungen im Ort die Wünsche für den Marktplatz, sagt Palwascha Raschid. Die Studentin erklärt den Entwurf, in dem sie mitgearbeitet hat, und der unter anderem einen Spielturm mit unterschiedlichen Ebenen für Sport und Spaß vorsieht sowie ein regionales Handwerkszentrum, dessen Erzeugnisse am Ort verkauft werden können.

Einige Entwürfe sehen Bahnumleitungen vor

Wie bei studentischen Visionen üblich, haben die jungen Planerinnen und Planer weiträumig und unbeschränkt gedacht. Mehrere Entwürfe sehen kurzerhand eine Umleitung der Stadtbahnlinie 7 vor und beziehen Gebäude jenseits der Siegburger Straße kurzerhand in die Umgestaltung ein. „Das wird so nicht möglich sein“, bedauerten Besucher mit Hinweis auf Besitzverhältnisse, Festschreibungen im Bebauungsplan, verkehrliche Gegebenheiten und nicht zuletzt die Kosten.

Aus den Gestaltungsideen könne aber viel Gutes in die weiteren Überlegungen einfließen, waren sich die Besucher des Info-Nachmittags einig. Von „Geht nicht“ dürfe man sich nicht komplett abschrecken lassen.

Die Nachbarschaftsinitiative „Op dem Maat“, die seit fünf Jahren mit dem Projekt befasst ist, sieht sich durch das starke Interesse der Gäste in ihrer Erkenntnis bestätigt: Der gute, alte Dorfplatz ist wieder gefragt. Ein Bürgerbegehren ist in Vorbereitung. Die Bezirksvertretung Porz soll demzufolge die Verwaltung beauftragen, den Platz unter Beteiligung der Bürgerschaft zu einem lebendigen Dorfplatz zu entwickeln.

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