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Raser- und Poser-SzenePorzer Politiker fordern temporäre Sperrung der Alfred-Schütte-Allee

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Eine temporäre Sperrung der Alfred-Schütte-Allee in Köln-Poll ab dem Zebrastreifen auf Höhe der Müllergasse fordert die Porzer Politik.

Eine temporäre Sperrung der Alfred-Schütte-Allee in Köln-Poll ab dem Zebrastreifen auf Höhe der Müllergasse fordert die Porzer Politik.

Allen Umbaumaßnahmen an der Alfred-Schütte-Allee zum Trotz ist die Raser- und Poserszene immer noch präsent. Ein Vorstoß der Politik soll die Lage verbessern.

In Sachen Alfred-Schütte-Allee tut sich etwas, schreibt die Initiative gegen Raser in Poll in einer Pressemitteilung und ergänzt: „zumindest auf dem Papier“. Die Initiative verweist auf eine Pressemitteilung der Stadt Köln von Anfang März. In der berichte die Stadt über erfolgte Maßnahmen und verspricht, „zwischen Mai und Juni 2024 auf rund 600 Metern der Alfred-Schütte-Allee zum Schutz der dortigen Bäume im Bereich der Baumscheiben Bügel [zu] installieren und Findlinge [zu] setzen“.

Die Mitglieder der Initiative wagen einen Blick auf den Kalender: „Der Juni ist vorbei, es ist nicht ansatzweise etwas geschehen.“ Dabei sind die Mitglieder der Initiative überzeugt, dass diese Maßnahme die Lage vor Ort durch die Raser- und Poserszene weiter deutlich verbessern würde. Auf Nachfrage bei der Stadt heißt es, dass zwischen Fahrbahnrand und den Baumstämmen einzelne Rohrzaunbügel installiert werden sollen. Und zunächst nur Rohrzaunbügel.

„Sollte sich später herausstellen, dass der Schutz mit den Bügeln nicht ausreichend ist, wird mit Findlingen ergänzt“, so ein Stadtsprecher. Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen habe bereits ein Unternehmen mit dieser Aufgabe betraut. Spätestens im September soll dies umgesetzt werden.

Sperrzeiten für Kfz-Verkehr wie an der Drehbrücke

Die Lage vor Ort verbessern soll auch ein Beschluss der Bezirksvertretung Porz. Die hat einstimmig einen gemeinsamen Antrag von CDU, SPD, Grünen und FDP verabschiedet. Mit dem Beschluss ist die Verwaltung aufgefordert, die Alfred-Schütte-Allee auf Höhe des Zebrastreifens an der Müllergasse für den KfZ-Verkehr temporär zu sperren. Die Sperrzeiten soll denen an der Drehbrücke angepasst werden. Das heißt, an Wochenenden und Feiertagen soll die Alfred-Schütte-Allee nicht von Autos befahren werden können. Dies soll in Absprache mit der Firma Schütte erfolgen.

Mit der hatten Vertreterinnen und Vertreter der Bezirksvertretung Porz Anfang Juni einen Ortstermin vereinbart. Details darüber sind nicht bekannt. In dem nun beschlossenen Antrag heißt es nur, dass eine Verbesserung der Situation vor Ort im Interesse der Bürgerinnen und Bürger erreicht werden müsse, „die auch die berechtigten Anliegen der Firma Schütte berücksichtigt“.

Die Firma Schütte hatte den Umbau der Straße kritisiert. Dadurch seien die Zu- und Abfahrten zum Werk erheblich erschwert worden. Auch hätten die teuren Umbaumaßnahmen nichts gebracht, hatte Geschäftsführer Carl Martin Welcker betont. Die Raser- und Poserszene lässt sich davon nicht abhalten.

Mehr Kontrollen und stationäre Blitzer gefordert

Die Initiative gegen Raser vermisst zudem frühere Zusagen und Beschlüsse der Bezirksvertretung Porz, mehr Kontrollen durchzuführen und stationäre Blitzer zu installieren. „Die sind aus unserer Sicht auch noch nicht wirklich umgesetzt“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Bezirksvertretung Porz bekräftigt diese Forderungen in ihrem jüngst beschlossenen Antrag erneut. In der Mai-Sitzung war ein SPD-Antrag, der Ähnliches forderte, wegen Beratungsbedarf und dem Verweis auf einer möglichen Klage der Firma Schütte noch vertagt worden.

Derweil beobachtet Ute Ahn, Vorsitzende des Poller Bürgervereins eine weitere Entwicklung. Mittlerweile verlagere sich das Rasen mit großer Lautstärke auf die Poller Zufahrts- und Abfahrtsstraßen, Ahn nennt die Allerseelenstraße, den Poller Kirchweg, die Salmstraße und Poller Hauptstraße sowie die Straße Auf dem Sandberg. Auf den Straßen wünscht sich der Poller Bürgerverein ebenfalls mehr Kontrollen. „Zum Beispiel durch mobile Blitzer“, so Ahn.