Das Zulassungsverfahren „i-Kfz 4“ startet bundesweit. Lästiges Anstehen soll dadurch auch in Köln der Vergangenheit angehören.
Ab 1. SeptemberKfz-Zulassung wird in Köln durch Online-Verfahren vereinfacht
Stundenlange Wartezeiten in der Kfz-Zulassungsstelle in Poll sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Kritik an der Stadt Köln. Und wer den Andrang umgehen will und sich vorab einen Termin bucht, der muss mitunter länger als eine Woche darauf warten. Doch ab Freitag gibt es eine Alternative.
Bundesweit startet am 1. September das neue Online-Zulassungsverfahren „i-Kfz Stufe 4“ — natürlich auch in Köln. Damit kann man ein Kraftfahrzeug auch ohne persönliche Vorsprache bequem am heimischen PC neu zulassen, umschreiben oder wieder zulassen. Voraussetzung ist, dass man einen Personalausweis mit aktivierter Online-Ausweisfunktion (eID) sowie ein entsprechendes Kartenlesegerät oder alternativ ein Smartphone besitzt und alle benötigten Unterlagen hat. Die Online-Zulassung gibt es bereits seit Oktober 2019, doch nun wird sie komfortabler.
Künftig muss man nicht mehr warten, bis die Zulassungsstelle die Papiere auf dem Postweg zugeschickt hat. Bei der neu eingeführten Zulassung mit „sofortiger Inbetriebsetzung“ werden die automatisierten Zulassungsbescheide in Echtzeit aus dem i-Kfz-Portal generiert und stehen den Kunden direkt per Download oder E-Mail zur Verfügung. Dieser vorläufige Zulassungsnachweis muss ausgedruckt und gut sichtbar im Fahrzeug platziert werden, erläutert ein Stadtsprecher auf Anfrage. Wichtig sei, dass die Kunden „sich vor ihrer ersten Fahrt das zugehörige Kennzeichen prägen lassen und am Fahrzeug anbringen. Dieses ist dann ab Ausstellung des Zulassungsnachweises und für die folgenden neun Kalendertage, also insgesamt zehn Tage, auch ohne Plakette und Siegel gültig.“
Plakette und Siegel kommen per Post
Plakette und Siegel erhält man später per Post. Sie werden innerhalb von sechs Tagen nach Antragstellung versandt, so der Sprecher, „damit die Zehn-Tages-Frist des automatisierten Zulassungsnachweises nicht überschritten wird“. Für die Umstellung sind umfangreiche Software-Updates erforderlich. Deshalb schließt die Zulassungsstelle am Donnerstag, 31. August, bereits um 13 Uhr und öffnet am Freitag, 1. September, nur von 10 bis 12 Uhr.
Über das Online-Zulassungsverfahren eingehende Anträge werden laut Stadt „unmittelbar automatisiert verarbeitet“. Auch eine Abmeldung zum Beispiel sei „sofort gültig“, da die Papiere im Rahmen des Prozesses durch die Kunden selbst ungültig gemacht werden. Nur der schriftliche Nachweis erfolge im Nachgang wie gehabt per Post.
Samstagsöffnung kommt nicht wieder
Bislang nutzen aber nur wenige Bürger die digitale KfZ-Zulassung. Bis 30. August wurden in diesem Jahr laut Stadt 34.473 Fahrzeuge klassisch am Schalter neu zugelassen, aber nur 61 online, was einem Anteil von 0,18 Prozent entspricht. 52.376 Kfz wurden am Schalter umgeschrieben, online waren es 625 (1,19 Prozent). Immerhin 1071 Fahrzeuge wurden online abgemeldet (3,5 Prozent der insgesamt 31 668 Fälle). Als Gründe für das bisher maue Interesse am Online-Verfahren vermutet die Stadt unter anderem, dass man dafür einen Ausweis mit eID braucht.
Eine Samstagsöffnung soll in der Zulassungsstelle nicht wieder eingeführt werden. Weil die Stadt die Samstagsarbeit nicht mehr extra vergüten wollte, war dieser Service 2021 eingestellt worden. Nun bestehe hierfür auch dank der Online-Möglichkeiten kein Bedarf mehr, so der Stadtsprecher.