Die aufwändige Pflege des Naherholungsgebietes am Rand der Heide bringt den Bürgerverein an seine Grenzen, engagierte Nachbarn hoffen auf Abhilfe.
Kölner Bürgerverein in SorgeHilferuf aus Naherholungsgebiet am Rand der Wahner Heide – Teich trocknet weiter aus
Der untere Scheuermühlenteich verdient den Namen „Teich“ derzeit eher nicht. Buschwerk und junge Bäume sprießen, wo früher eine weite Wasserfläche war. Der Bürgerverein Wahn, Wahnheide, Lind arbeitet mit allen ihm möglichen Mitteln daran, die kurz „Scheuerteich“ genannte, 14 Hektar große Naherholungsanlage zu erhalten. Ein Förderverein innerhalb des Bürgervereins leistet die Pflege des in Bundesbesitz befindlichen Geländes, damit es weiterhin zur öffentlichen Nutzung bereitsteht.
Unter anderem will der Verein dafür sorgen, dass im Teich nicht über Monate Trockenheit herrscht. Doch es braucht deutlich mehr Unterstützung aus der Bevölkerung für das Natur-Kleinod am Rand des Militärflughafens und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Niederschlag soll im Scheuermühlenteich bleiben
Gerhard Möller, Vorsitzender des Bürgervereins, benennt das Spannungsfeld zwischen Bürgerwünschen nach Erholung am Teich und dem Naturschutz-Anliegen der Bundesforstverwaltung. „Der obere Scheuerteich, der nicht zugänglich ist, genießt sehr viel höheren Schutz als der öffentlich genutzte untere Teich. Oben haben sich so viele seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt, dass die Bundesforstverwaltung großen Wert darauf legt, hier immer Wasser zu halten. Deswegen wird zum unteren Teich kein Wasser von oben zugeleitet.“
Früher gab es noch Zuflüsse vom DLR und vom Flughafen, diese seien aber nicht mehr aktiv. Und das wenige Wasser, dass es unten noch gab, ist meist durch ein Wehr abgeflossen. Der Verein, der aus seinen geringen Mitgliedsbeiträgen die komplette Pflege finanzieren muss, hat es jetzt geschafft, das Wehr fachmännisch verschließen zu lassen. Künftiger Niederschlag wird also zumindest im Teich bleiben.
Mehr Unterstützung für Scheuermühlenteich gefordert
Aber viele weitere Aufgaben warten. „Wir müssen mehr als 20 große Bäume fällen lassen, die nicht mehr standsicher sind, die Brücke im hinteren Teil des Erholungsgebiets muss erneuert werden, die regelmäßige Leerung der Müllbehälter und Grünpflegearbeiten kostet viel Geld“, sagt Möller. Der Verein sei froh, dass die Brückenerneuerung vom Flughafen und Sponsoren finanziert werde, doch sei weitere Hilfe nötig.
Aktive Unterstützer wie der Wahner Veranstaltungsmanager Roland Kulik versuchen, in der Bevölkerung mehr Engagement für den Scheuerteich zu wecken. Kulik hat mehrere Bänke gespendet, die jetzt mit Unterstützung von Willi Brandenburg und Ludwig Stutzbecher am Ufer installiert wurden. Und er wünscht sich einen Runden Tisch, an dem Hilfen geplant und Sponsoren angeworben werden könnten. So viele Menschen nutzten regelmäßig die Möglichkeit, hier am Rand der Heide spazieren zu gehen. Die gelte es zu mobilisieren. „Das Schlimmste wäre, wenn der Verein den Unterhalt nicht mehr leisten könnte und das Erholungsgebiet dann nicht mehr zugänglich wäre“, sagt Kulik.