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Kulturbunker in KölnJazz im neuen Café „Club Toré“

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Das neue Café im Kulturbunker Mülheim

Mülheim – Ein großer, lichtdurchfluteter Raum mit einer verglasten Außenwand, dazu Jazzklänge im Hintergrund – das ist der erste Eindruck, beim Betreten des neuen Cafés „Club Toré“ im Kulturbunker an der Berliner Straße. Auch der Innenhof lädt durch Lichterketten, kleine Tische und urbane Graffiti-Kunst zum Verweilen ein. Dabei wird die Bepflanzung im Rahmen eines Urban-Gardening-Nachbarschaftsprojektes in Stand gehalten. Denn es handelt sich bei dem Club Toré nicht nur um ein normales Café, sondern um einen Ort der Kultur und des Zusammenkommens.

Ursprünglich besteht das Café schon seit längerem, es wurde aber bisher von dem Verein Kulturbunker Mülheim ehrenamtlich betrieben. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Mülheim und den Kulturbunker zu einem Ort kultureller Möglichkeiten und dem Zusammentreffen von Menschen aller Schichten und Herkünfte zu machen. Aufgrund von fehlenden personellen Kapazitäten konnte das damalige Café allerdings nur am Wochenende, begleitend zu den im Kulturbunker stattfindenden Veranstaltungen, betrieben werden. Dabei wollten die Mülheimer laut Sevgi Demirkaya, Vorstandsmitglied des Vereins, unbedingt ein „richtiges Café“ im Kulturbunker. Deswegen habe man sich vor einiger Zeit dazu entschieden, den Ort zu verpachten.

Betreiber aus dem Agnesviertel übernehmen

Demirkaya war damals zufällig auf das Café Toré im Agnesviertel aufmerksam geworden und fragte die Inhaberinnen Nurten, Münthea und Qumri Celebi, ob sie nicht Lust hätten, eine weitere Filiale in Mülheim zu eröffnen. Die drei Schwestern stimmten zu: „Toré ist eine Region in unserer Heimat Kurdistan. Wir wollen die lebendige und gastfreundliche Kultur aus Toré mit dem Café auch nach Mülheim bringen“, sagt Nurten Celebi. Außerdem solle man die Möglichkeit haben, sich im Café über die zuvor im Kulturbunker besuchten Veranstaltungen auszutauschen. „Die Harmonie aus Kunst, Kultur, Politik und gutem Essen macht das Café aus“, so Celebi.

Der Kaffee wird von einer Kölner Bio-Rösterei bezogen. „Wir sind so persönlich mit unseren Gästen, dass wir uns schlechtes Essen gar nicht erlauben könnten“, lacht Celebi. Auf der Karte stehen unter anderem verschiedene Variationen frischer Waffeln, belegte Ciabatta und eine mediterrane Salat-Bowl.

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Der Kulturbunker hat die gelungene Umwandlung von einem Luftschutzbunker, dem viele ältere Mülheimer und Mülheimerinnen ihr Leben verdanken, hin zu einem Veranstaltungsort und Bürgerzentrum hinter sich. Seit 1980 steht das Gebäude unter Denkmalschutz, denn es ist nicht nur ein bauliches Denkmal, sondern auch ein Mahnmal an die Zeit des Nationalsozialismus. Jetzt sollen die Räumlichkeiten saniert werden, der Café-Betrieb soll aber weiterlaufen können. Dass das wichtig ist, findet auch Ulrich Wendler, Sprecher der Bürgerzentren Köln. „Der Kulturbunker und das Café sind ein essenzieller Teil der Mülheimer Stadt- und Soziokultur“, so Wendler. Umso glücklicher sei die Mülheimer Gemeinschaft über die Neueröffnung des Café Torés.

www.tore.cologne