Porz – Traumatisierte Menschen, weggerissene Brücken, zerstörte Häuser, vernichtete Existenzen – die Eindrücke, die Norbert Schäfer schildert sind erschreckend. Er hat sie mit live erlebt. Der Gastronom vom Landhaus Zündorf, der sich auch im Hochwasser-Verein Niederzündorf engagiert, war am vergangenen Wochenende mit rund 20 Porzern ins Ahrtal gefahren. Lkw, Bagger, Pumpen, Essen – alles hatten sie dabei.
Autobahn wurde weggerissen
Doch die Anfahrt war schon ein Problem. Teile der Autobahn sind weggerissen, genauso wie etliche Brücken. Überall Feuerwehr, Polizei und Hilfsdienste. Irgendwann hatte der kleine Hilfstrupp aus Zündorf aber sein Ziel erreicht. Vor Ort boten sich ihm Bilder, wie man sie aus Kriegsgebieten kennt. Überall Schlamm und „Autos, die wie Spielzeug übereinander gestapelt sind“, sagt Schäfer. Hinzukommen noch schlimmere Anblicke. „Das geht unter die Haut, das sind Bilder, die man erst einmal verarbeiten muss.“
Die Firma Baumpflege Linden hatte Schäfer ebenfalls mit im Schlepptau. Jeder hilft auf seine Art. Die einen räumen mit Fahrzeugen, Gerät oder mit bloßen Händen Geröll, Schlamm, ganze Hausstände zusammen. Andere, wie Norbert Schäfer, sorgen dafür, dass Menschen vor Ort und auch die vielen Helfer etwas zu essen bekommen.
Und gerade die vielen helfenden Hände sind es, die in dieser Katastrophe ein Lichtblick sind, findet Schäfer. „Wir müssen mit den Menschen solidarisch sein“, findet er. So wie Schäfer denken viele in Zündorf und auch in anderen Ortsteilen von Porz. Dachdeckerfirmen und andere Handwerksbetriebe sind in die Krisengebiete unterwegs. Eine Firma aus Lind schickt einen 40-Tonner samt Anhänger, so kann Schutt und dergleichen abtransportiert werden.
Erneute Fahrt ins Ahrtal
Schäfer und der Hochwasser-Verein wollen weiter helfen. Sie versuchen, Menschen und Firmen zu mobilisieren. Andere kommen von sich aus. „Am kommenden Wochenende sind wir mit 100 Mann vor Ort“, sagt Schäfer. Allein die KG Fidele Grön-Wieße Rezag ist mit 30 Leuten dabei. „Wahnsinn, diese Hilfsbereitschaft“, sagt Norbert Schäfer, der nicht müde wird, weitere helfende Hände zu finden. „Wer am kommenden Samstag helfen will, kann sich uns gerne anschließen. Um 10 Uhr starten wir am Landhaus Zündorf, Marktstraße 27, an der Groov.“ Lastwagen mit schwerem Gerät werden schon ein paar Stunden eher von Porz aus ins Ahrtal unterwegs sein.