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Verkehrsprobleme in Köln-PollUmleitungen nach Sperrung der Drehbrücke

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Die Kreuzung Am Schnellert ist inzwischen zwar deutlich beschildert,  die Abbiege-Situation für Zweiradfahrer aber weiter riskant. 

Köln-Poll – Die Lust am Spazierengehen, Radfahren und dem Aufenthalt an der frischen Luft ist in Corona-Zeiten spürbar gewachsen. Und weil schöne Gelegenheiten zur Erholung für die Kölner auch rechtsrheinisch zu finden sind, ist das Rheinufer entlang der Poller Wiesen derzeit besonders bevölkert.

Dorthin zu gelangen, ist wegen der monatelangen Sperrung der Drehbrücke am Hafen in Deutz allerdings nur mit einem Umweg durchs Industriegebiet zu schaffen, und das sorgt seit Beginn der Sperrung und Umleitung für Probleme.

Radfahrer und Fußgänger sind durch den Autoverkehr in Gefahr, zu Beginn war die Umleitungssituation an manchen Stellen recht unübersichtlich. Das führte zu Kritik, die sich die Stadt Köln zu Herzen genommen und Abhilfe geschaffen hat.

Umleitung wegen Drehbrückensperrung

Hans Burgwinkel aus Poll, der bereits eine Eingabe an Politik und Verwaltung zu Schwächen der Umleitung verfasst hatte, lobte jetzt den schnellen Einsatz der Stadt bei der Beseitigung der schlimmsten Probleme. „Bei der Entschärfung von Gefahren bei der Drehbrückenumleitung am Deutzer Hafen zeigt die Stadt Köln wieder einmal, dass sie auch schnell und angepasst handeln kann“, führt Burgwinkel mit Dank in einem Schreiben an Politik und Verwaltung aus.

Er beschreibt, dass zur Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern die Parallelstraße zur Siegburger Straße vor den ehemaligen Mühlen für den Durchgangsverkehr gesperrt und mit Tempo 30 ausgeschildert worden ist. Diese Parallelstraße wird von zahlreichen Autofahrern als Schleichweg benutzt, in der Hoffnung, eine Ampel an der Siegburger Straße zu sparen und etwas schneller voran zu kommen. Durch die dort häufig schnell fahrenden Autos sind Radfahrer und Fußgänger besonders gefährdet. Außerdem wurden der anschließende Abschnitt des Poller Kirchwegs und die Straße Am Schnellert mit „Tempo 30“ beschildert.

Raser auf der Alfred-Schütte-Allee

Burgwinkel ist zuversichtlich, dass durch diese Maßnahmen die Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern abnimmt. Zudem seien in den Tagen vor Ostern mehrfach mobile Blitzgeräte zur Geschwindigkeitskontrolle auf der Alfred-Schütte-Allee und auf dem Poller Kirchweg aufgestellt worden. Wobei durchaus nicht immer die Autofahrer die Bösen seien, oft seien auch rasende Rad-Rowdys unterwegs.

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Als Ampelumgehung wird die Parallelstraße neben der Siegburger Straße trotz des neuen Durchfahrtsverbots weiter eifrig genutzt. 

Ein besonders heikler Kreuzungsabschnitt jedoch warte immer noch auf Entschärfung, spielt Burgwinkel auf die abknickende Vorfahrtsstraße an der Einmündung Am Schnellert in die Alfred-Schütte-Allee an. Wegen dieser Gefahrenzone hatte er sich ursprünglich an die Politik gewandt, die Situation dort ist weiterhin unübersichtlich für Fußgänger und Radfahrer, die zum Rheinufer gelangen wollen. Auch eine weitere Überwachung der Einfahrtverbote und Geschwindigkeitskontrollen auf der Parallelstraße zur Siegburger Straße entlang der alten Mühlen scheint notwendig zu sein.

Wer dort nur zehn Minuten den Verkehr beobachtet, wird diverse Autofahrer sehen, die das deutlich sichtbare Einfahrverbot missachten und mit hohem Tempo Richtung Süden fahren. Und das sind nicht durchweg Anlieger, vielmehr handelt es sich meist um Durchgangsverkehr.

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Immerhin wird die Beschilderung an der Ecke Am Schnellert /Kirchweg, die von Süden kommend auf eine Umfahrung auf dem separaten Radweg neben der Siegburger Straße hinweist, jetzt von mehr Radfahrern wahrgenommen und befolgt. Dazu dürfte beigetragen haben, dass die Anfang März noch sichtbaren Bauarbeiten mit Durchfahrtsverboten an dieser Stelle inzwischen abgeschlossen sind. Burgwinkel und weitere Bürger, die auf Gefahren an der Drehbrückenumleitung sowie durch Raser auf der Alfred-Schütte-Allee und auf zunehmende Vermüllung entlang der Hochwasserschutzmauern hinweisen, wünschen sich mehr Präsenz durch das Ordnungsamt im Bereich des rechtsrheinischen Naherholungsgebietes.

Denn viele Ortskundige befürchten, dass sonst zum Sommer hin, bei angenehmen Temperaturen und angesichts von noch viel mehr Erholungssuchenden im Freien, die Gefahren und die Ärgernisse weiter zunehmen könnten.