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Überflutungsschutz in KölnStadt  „unterkellert“ Plätze für 2,2 Millionen Euro

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Der umgebaute Platz an der Leidenhausener Straße in Köln-Eil.

Der umgebaute Platz an der Leidenhausener Straße.

Zwei Plätze in Köln-Eil wurden umgebaut. Im Inneren befinden sich Notspeicher, die bei Starkregen entlasten sollen. Anwohner üben Kritik.

Brigitte Scholz, Leiterin des Stadtplanungsamtes ist ehrlich: „Als ich das auf dem Plan gesehen habe, dachte ich: Das ist ja unspektakulär.“ Und auch jetzt mag der eine oder die andere beim Anblick des Eiler Schützenplatzes nicht glauben, dass hier ein Pilotprojekt für Köln realisiert worden ist.

Der Eiler Schützenplatz mit Rasenfläche, unter dem sich Notspeicher zur Starkregenvorsorgen befinden.

Notspeicher unter dem Eiler Schützenplatz können rund 5000 Badewannen Regenwasser speichern.

Auf den ersten Blick sind „nur“ ein paar neue Wege entstanden, Bänke aufgestellt worden und die Rasenfläche ist ein wenig tiefergelegt. Etwas abseits gibt es noch einen Spielplatz. Doch das Besondere des Platzes liegt in seinem Innern. Dort befinden sich Notspeicherräume. Wenn es stark regnet, laufen diese voll. Das entlastet das Kanalnetz und Überflutungen werden vermieden.

Umbau an zwei Plätzen in Köln-Eil mit Notspeicherraum für Regenwasser

Wassermassen von rund 5000 Badewannen können hier gespeichert werden, sagt Gerald Nagelschmidt, Projektleiter der federführenden Stadtentwässerungsbetriebe (Steb), bei einem Rundgang bei der Eröffnung des Platzes. Veranstaltungen wie das Schützenfest können weiterhin hier stattfinden.

Nicht 5000, sondern rund 200 Badewannen voll fasst der Speicher unter dem Platz an der Leidenhausener Straße. Der ist ebenfalls umgebaut und zu einem sogenannten „multifunktionalem Platz“ umgestaltet worden. Hier wurden Betonsitzfläche errichtet. Ebenso eine Pergola vor der Gaststätte „Zur Lindenwirtin“. Der Umbau der Plätze hat rund 2,2 Millionen Euro gekostet. Fördermittel senken die Kosten für die Stadt um 1,14 Millionen Euro.

Klimaanpassungsmaßnahme soll Bevölkerung und Infrastruktur schützen

Aufenthaltsqualität auf der einen, Starkregenvorsorge auf der anderen Seite – erstmals habe man in Köln dieses Ziel mit dem Umbau der Plätze erreicht, sagt Steb-Vorständin Ulrike Franzke. William Wolfgramm, Dezernent für Klima, Umwelt, Grün und Liegenschaften der Stadt, betont, dass die Plätze vorbildliche Beispiele für nachhaltige Klimaanpassungsmaßnahmen seien. Davon müsse es in Köln mehr geben, „um den Schutz der Bevölkerung und der Infrastruktur in starkregengefährdeten Stadtquartieren sicherzustellen“.

Kritik gibt es von Anwohnern. So vermissen Eltern bei dem neuen Spielplatz nicht nur eine Absicherung zur vielbefahrenen Frankfurter Straße, sondern auch Sitzmöglichkeiten und Mülleimer. Letztere fehlen auch an der Leidenhausener Straße, sollen aber kommen. Der Schotter in den Blumenbeeten stößt auf Unverständnis.

Der klobige grüne Kasten der Rhein-Energie werde noch verschwinden, so Gerald Nagelschmidt. Ebenfalls bemängelt wird, dass durch die taktilen Leitelemente für sehbehinderte Menschen am Boden, Sitzplätze an der Gaststätte entfernt werden. So sollen sie sich an der Hauswand der „Lindenwirtin“ orientieren können.