Beim Apfeltag auf Gut Leidenhausen kamen Genießer und Naturfreunde auf ihre Kosten
2000 verschiedene SortenApfeltag auf Gut Leidenhausen – Besucher tauschen Obst gegen frischen Saft
Fruchtsüßer Duft hing über dem Wirtschaftshof von Gut Leidenhausen, wo die in Deutschland wohl beliebteste Obstsorte ihren großen Tag hatte. Beim Apfeltag bedurfte es keiner großen Verführung, um kleine und große Gäste auf den Geschmack des knackigen Obstes zu bringen. Anders als in der biblischen Überlieferung um Adam und Eva lockte hier nicht nur eine einzige, ausgewählte „Frucht der Erkenntnis“, sondern es gab Hunderte Apfelsorten zu unterscheiden, und aus Tausenden Äpfeln wurde frischer Saft gepresst.
Mitgebrachte Äpfel gegen frischen Saft tauschen
Den ganzen Tag über lief der Motor der mobilen Saftpresse, an der Besucher eimerweise mitgebrachte Äpfel gegen frischen Saft tauschen konnten. Ein Team aus Ehrenamtlern half beim Abfüllen und Verpacken. Wer kein eigenes Erntegut dabei hatte, konnte den aus diversen Sorten gemischten und deshalb besonders aromatischen Saft kaufen.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, das Umweltbildungszentrum Gut Leidenhausen und der Bienenzuchtverein boten unterhaltsame Information, vor den Ständen mit Leckereien bildeten sich lange Schlangen, es gab junge Apfelbäumchen zu kaufen und Informationen über Standortwahl und Pflege gleich dazu.
Farbe, Form, Duft – wie sich die Apfelsorten unterscheiden
Faszinierend war es, die Arbeit von Jürgen Opschroef bei der Bestimmung von Äpfeln zu beobachten. Wer wollte, konnte anhand einer Handvoll mitgebrachter Früchte von einem Baum aus dem eigenen Garten bestimmen lassen, um welche Sorte es sich handelt. Der Fachmann, der im Verein Landschaftspflege im Kreis Kleve unter anderem an der Kartierung seltener, alter Obstbaumbestände mitwirkt, hatte weit mehr als 100 unterschiedliche Äpfel dabei, jeweils mit Namensschildchen versehen. Das ergab ein verlockendes Bild.
Manche Äpfel sind auch von Laien leicht zu unterscheiden, ein Roter Herbstkalvill mit seiner Burgunderfärbung könnte wohl kaum mit der Grauen Französischen Renette verwechselt werden. Bei anderen Sorten ist das schwieriger. Wie Opschroef sagt, gibt es in Deutschland mindestens 2000 verschiedene Apfelsorten. Unter anderem anhand von Farbe, Form, Größe, Duft, Fruchtkelch, Stielkelch und Kerngehäuse samt Kernen konnte er sehr viele Apfelsorten erkennen und manchen Gästen gratulieren, die rare Köstlichkeiten in ihren Gärten ziehen.
Die Tierausstellungen der Jägerschaft stießen auf großes Interesse vor allem bei den Kindern. Bei einem Ratespiel konnten sie kleine Preise gewinnen, wenn sie wussten, welche Wildtiere auch Äpfel auf dem Speiseplan haben. Bemerkenswert viele, darf hier verraten werden. Von all den Plüschtier-Variationen heimischer Tiere, die zur Wahl standen, waren es letztlich nur der Fischotter und der Frosch, die sich an den paradiesischen Früchten nicht delektieren.