Bürgerverein Porz-MitteDie große Vision – Porz als Nummer 1 in Köln
Porz – Die Entwicklung der Porzer Mitte und die Sicherheit am Porzer Rheinufer: Diese beiden Themen standen im Fokus der jüngsten Bürgersprechstunde, zu der der Bürgerverein Porz-Mitte in die Gaststätte „Haus Knott“ eingeladen hatte. Karl-Heinz Merfeld, seit knapp einem Jahr Bürgeramtsleiter von Porz, war zu Gast und stand den Bürgern zu allen Porzer Themen Rede und Antwort. Als zahlreiche Teilnehmer der Bürgersprechstunde erklärten, wie unsicher sie sich fühlen, wenn sie insbesondere in den Abendstunden am Porzer Rheinufer entlang laufen, konnte der Bürgeramtsleiter dies sehr gut nachvollziehen. Man wolle überprüfen, ob eine Kameraüberwachung am Rheinufer eingeführt werden könnte.
Bald kommen zwei „Veedels-Kümmerer“
Auch den Vorschlag des Bürgervereins, Ordnungsamt und Polizei insbesondere in den Abendstunden regelmäßig patrouillieren zu lassen, nahm Merfeld auf. Zudem machte der Bürgerverein auf das große Müll-Problem am Rheinufer, insbesondere rund um den Rheinpavillon, aufmerksam: „Der Bürgerverein hat SOS auf seinen Jacken stehen. Das steht für Sicherheit – Ordnung – Sauberkeit, ist aber verdammt schwer einzuhalten“, sagte Sigrid Alt, Vorsitzende des Bürgervereins. Karl-Heinz Merfeld kündigte an, dass Porz in naher Zukunft zwei Veedels-Kümmerer bekommen wird, die regelmäßig durch den Stadtteil gehen werden, um Müllansammlungen der Stadt zu melden oder auch, um am Rheinufer zu patrouillieren. In Kalk und anderen Stadtteilen läuft das Projekt des Veedels-Hausmeisters bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich.
Auch über die Pläne bezüglich der neuen Porzer Mitte machten die Teilnehmer der Bürgersprechstunde ihren Unmut deutlich. Entsetzt sei man gewesen, als man gehört hatte, dass die „moderne stadt“ einen Discounter anstatt eines Vollsortimenters in das zukünftige Einkaufszentrum einziehen lassen will. Dagegen wolle man auf jeden Fall vorgehen, betonte Merfeld. Das Stadtplanungsamt sei bereits beauftragt, stadtplanerisch-rechtliche Grenzen zu ziehen: „Wir wollen mindestens einen Vollversorger und werden in jedem Fall versuchen, die Ansiedlung des Discounters zu verhindern“, erklärte Merfeld. Was Porz dringend brauche, sei ein Branchen-Mix, so der Bürgeramtsleiter. Daher sprach er sich für die Entwicklung eines Gesamtkonzepts für die drei einzelnen Häuser der neuen Porzer Mitte aus. „Wir brauchen Geschäfte, die die Leute auch aus dem Umland nach Porz locken. Auch Leute aus beispielsweise Troisdorf sollten in Zukunft sagen können, wir fahren heute zum Einkaufen nach Porz“, sagte Merfeld.
Eine große Herausforderung für die Verwaltung sei es, gegen den Trend der Shisha-Bars, Spielcasinos und Döner-Buden anzugehen, die das Bild der Porzer Mitte ebenso wie leerstehende Geschäfte prägen. Leider habe die Stadt keinen so großen Einfluss auf diese Entwicklung, da die Hausbesitzer entscheiden, an wen sie vermieten, erklärte Merfeld. Auch die Stadt sei nicht erfreut, wenn an Shisha-Bars, Spiel-Casinos und Döner-Buden vermietet werde, scheine aber diesbezüglich machtlos zu sein. Eine Lösungsmöglichkeit sieht Merfeld nur darin, sich direkt an die Hausbesitzer zu wenden.
Verwaltung möchte einige Spielhallen verbieten
Was die ausufernden Spielhallen in Porz, insbesondere in Urbach betrifft, arbeitet die Verwaltung derzeit daran, einigen von ihnen die Genehmigung zu entziehen. „Einige Spielhallen können wir verhindern, da sie eine bestimmte Entfernung zu Schulen einhalten müssen“, so Merfeld. Für die kommenden Jahre hat sich der Bürgeramtsleiter noch einige weitere Ziele gesetzt. Mit seiner sehr guten Wirtschaftslage – dank Bundeswehr, Flughafen und dem ansässigen Unternehmen Saint Gobain – habe Porz Potenzial.
In seiner verbleibenden Amtszeit hat Karl-Heinz Merfeld noch einiges vor: „Ich will Porz zur Nummer 1 in Köln machen“, nennt er sein ehrgeiziges Ziel.