Pläne für KölnSo könnte das DEVK-Hochhaus am Rhein aussehen
Köln – Die Versicherung DEVK hat ihre Pläne für einen bis zu 145 Meter hohen Neubau an ihrem Standort an der Zoobrücke präsentiert. Stimmt die Stadt dem Turm zu, handelt es sich um das dritthöchste Hochhaus Kölns nach dem Kölnturm im Mediapark (149 Meter) und dem Colonia-Haus samt „Axa“-Schriftzug (147 Meter). Ob es tatsächlich 145 Meter werden, ist noch unklar, es handelt sich um erste Studien, auch 90 oder 130 Meter sind Optionen, doch die DEVK wünscht sich das Maximum.
Angesichts dieser Höhe stellt sich die Frage: Verträgt Köln an dieser Stelle ein Hochhaus von bis zu 145 Metern?
Als Maßstab in dieser Stadt gilt der Schutz des Doms mit seinen gut 157 Metern, die Kirche liegt rund 2,3 Kilometer von der DEVK entfernt. Dombaumeister Peter Füssenich sagt: „Ich bin überhaupt nicht gegen Hochhäuser, gerade weil eine Stadt sich entwickeln können muss und Flächen sinnvoll nutzen muss. Aber wenn 90 Meter auch möglich sind, warum kann man nicht das machen?“
Weiteres Höhenkonzept gefordert
Füssenich fordert klare Kriterien für Hochhausbauten, einerseits über den Managementplan für den Kölner Dom, andererseits über ein Höhenkonzept für weite Teile der Stadt. Bislang gilt das Höhenkonzept nur für die erweiterte Innenstadt, es soll Dom und Kirchen schützen, 2005 hatte die Unesco den Dom auf die Liste gefährdeter Güter gesetzt, weil in Deutz mehr als hundert Meter hohe Hochhäuser geplant waren. Die Pläne wurden abgespeckt, der Stadtrat verabschiedete das Höhenkonzept, es verbietet mit Ausnahmen Häuser höher als 22,50 Meter.
Das Regelwerk schränkt die DEVK-Pläne nicht ein, weil deren Zentrale weiter nördlich steht. Trotzdem braucht es einen neuen Bebauungsplan. Und aktuell lässt die Stadt ein neues Höhenkonzept erarbeiten, es umfasst links- und rechtsrheinisch die Flächen bis zum Äußeren Grüngürtel, umfasst auch den DEVK-Standort. Noch liegt es aber nicht vor. Das Papier soll Kriterien zeigen wo wie hoch gebaut werden darf, bislang ist es eine Einzelfallentscheidung.
Die DEVK macht deshalb, was Bauherren bei großen Vorhaben eben machen, die das Stadtbild verändern – sie macht Werbung: „Wir möchten herausstellen, dass der Neubau kein Denkmal für die DEVK werden soll, sondern zu einer Aufwertung des Viertels beitragen wird.“ Die DEVK betont, mit der Stadt in Gesprächen zu sein – allerdings hat das Unternehmen die Pläne nun schon der Öffentlichkeit präsentiert. Der Ton ist gesetzt, am liebsten hätte die DEVK 145 Meter. Dombaumeister Füssenich sagt allgemein: „Ein Investor hat ganz andere Interessen als eine Stadt, das gilt es zu berücksichtigen.“ Und die Stadtverwaltung teilt mit: „Sobald eine konkrete Planung vorliegt, kann diese von der Stadt bewertet werden, um unter Einbeziehung der Politik das weitere Vorgehen festlegen zu können.“
Denn am Ende entscheidet auch die Politik, im vorigen Sommer hat sie beispielsweise einen Investor ausgebremst: Proximus Real Estate und Quantum Immobilien wollten das 39 Meter hohe Gebäude am Friesenplatz abbrechen und ein zwischen 67 und 99 Meter großes Hochhaus bauen. Doch alles Drängen nützte nichts, die Politik vertagte es.
Direkt von den DEVK-Plänen betroffen ist der Zoo, er liegt auf der anderen Straßenseite und verliert das aktuelle Parkhaus, dort soll das Hochhaus stehen. Geschäftsführer Christopher Landsberg sprach von „gutem Einvernehmen“ mit der DEVK, es gehe zunächst um die Frage, wo Zoobesucher parken. Zum neuen Hochhaus sagt er: „Wir sind nicht gegen einen Turm, wir haben uns aber noch nicht positioniert, wie uns das tangiert.“