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Passagen 2025 in KölnWarum die Design-Tage die Internationale Möbelmesse gar nicht brauchen

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Im Rahmen des Designers Tower präsentiert Peter 
Otto Vosding eine Auswahl seiner Prototypen. Zu 
sehenist unter anderem der Stapelstuhl Twist. Mit Fokus auf Materialität und Fertigungstechnik vereinen die Entwürfe Ästhetik und Funktionalität auf eindrucksvolle Weise – und suchen noch nach interessierten Herstellern.

Im Rahmen des Designers Tower präsentiert Peter Otto Vosding eine Auswahl seiner Prototypen. Zu sehen ist unter anderem der Stapelstuhl Twist.  âÄ“ und suchen noch nach interessierten Herstellern.

Die Internationale Möbelmesse findet 2025 nicht in Köln statt, die Passagen dagegen locken zum 35. Mal mit einem umfangreichen Programm.

Beständigkeit und Wandel. In diesem Spannungsfeld bewegt sich Deutschlands größte urbane Design-Show, die Passagen. Mit einem abgewandelten Logo und dem neuen Untertext „Interior Design Days“ startet die Show erstmals völlig losgelöst von der Internationalen Möbelmesse. Denn die ist abgesagt. „Ich möchte, dass es auch optisch wahrgenommen wird, dass wir eine eigene Linie haben“, begründet Organisatorin Sabine Voggenreiter. 

Dass statt einer Design-Woche nun Design-Tage ausgerufen werden, ist bereits ein Einfallstor für mögliche Änderungen in der Zukunft. 2025 jedoch dauert die Show noch genau sieben Tage. Von Freitag, 10. Januar, bis zum Donnerstag, 16. Januar lockt in der gesamten Stadt ein buntes Veranstaltungs- und Ausstellungsprogramm zu aktuellen Trends im Innenausstattungs-Design.

Vom kleinen Wohn-Accessoire über Tisch-Dekoration und Geschirr bis hin zur Wohnlandschaft oder dem High-End-Nutzmöbel reicht die Palette der Entdeckungen. In Galerien, Einrichtungshäusern, Kulturinstituten, Museen, Showrooms, Hochschulen und Hallen zeigen Designerinnen und Designer ihre Produkte. Etablierte große Namen sind ebenso vertreten wie Newcomer.

Rund 100 Veranstaltungen und Ausstellungen gibt es im gesamten Stadtgebiet. Das MAKK öffnet unter dem Titel „7000 Jahre Schmuckkunst“ seine umfangreiche Sammlung, der Qvest Store zeigt die  italienischen Designklassiker memphis milano & Gufram.

Sabine Voggenreiter hat die Passagen ins Leben gerufen.

Sabine Voggenreiter hat die Passagen ins Leben gerufen.

Der Designers Tower ist Plattform für herausragende Entwürfe und innovative Möbel ausgewählter Designerinnen und Designer, Studios und Ateliers. Der Fokus liegt dabei besonders auf talentiertem Nachwuchs aus Nordrhein-Westfalen. Standort des Designer Towers ist bei diesem Mal der denkmalgeschützte Bau des ehemaligen Stoff-Pavillons Moeller an der Hahnenstraße. 1952 kreierte der Architekt Wilhelm Riphahn den zweigeschossigen Flachbau mit schräggestellten Vitrinen-Schaufenstern.

Traditionell sind vor allem die Innenstadt, das Belgische Viertel und Ehrenfeld Hotspots für die Passagen. Einen Trend für 2025 hat Voggenreiter ausgemacht: „Design-Studios sind verstärkt vertreten.“ Damit sind Zusammenschlüsse von kreativen Köpfen gemeint.

Dafür, dass  junges, innovatives Design gestärkt wird, macht sich auch Köln-Business stark. „2025 werden die Passagen von Köln-Business darin unterstützt, ausgewählte junge, nachhaltig orientierte, up-and-coming Kölner Designerinnen und Designer, Design-Netzwerke und -Plattformen sowie die Maker-Szene sichtbar zu machen“, wird in einer Pressemitteilung betont.

Dass die Internationale Möbelmesse 2025  nicht parallel zu den Passagen stattfindet, macht Voggenreiter kein Kopfzerbrechen. Im Gegenteil. „Ich fühle mich befreit. Das ist eine Chance“, sagt sie. Eine Chance, vollkommen eigenständig zu zeigen, was an innovativer kreativer Kraft in Köln stecke.

Einen erheblichen Rückgang der Besucherzahl, die im vergangenen Jahr bei etwa 80.000 lag,  befürchtet Voggenreiter durch die abgesagte Möbelmesse nicht.  „Mindestens 80 Prozent unserer Besucherinnen und Besucher sind gar nicht auf die Möbelmesse gegangen“, schätzt sie, „Unsere Besucher sind einfach ein ganz breites Publikum, dass sich inspirieren lassen  - und teilweise auch Design kaufen möchte. “