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Parken in KölnAnwohner können den Parkausweis bald selbst ausdrucken

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45 000 Bewohnerparkausweise gibt es in Köln. Tendenz steigend, weil neue Gebiete dazu kommen.

Köln – Für viele ist es ein jährliches Ritual: Die Stadt sendet einen Überweisungsträger mit der 30-Euro-Gebühr für den neuen Bewohnerparkausweis ins Haus. Der Nutzer zahlt den Betrag an die Stadtkasse, und wenn alles gut geht, kommt drei Wochen später der neue Parkausweis per Post.

Zumindest, wenn kein Umzug dazwischen kommt, denn der erfordert ebenso wie die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs den Gang zum Bürgeramt. Die Stadt will dieses System nun auf den Kopf stellen: Künftig soll der Bürger seinen Parkausweis daheim elektronisch bezahlen und selbst ausdrucken können.

Abgleich elektronisch leisten

45 000 Fahrzeughalter in Köln haben einen Bewohnerparkausweis. Tendenz steigend, denn die Stadt wird weitere Gebiete bewirtschaften. Lindenthal-Nord ist in diesem Jahr dazu gekommen, Kalk ist im nächsten Jahr dran. Wer neu in die Stadt zieht, muss zur Beantragung des Parkausweises mit dem Mietvertrag oder einem Nachweis der Eigentumsverhältnisse über die Wohnung ins Bürgeramt gehen. Künftig will die Stadt diesen Abgleich elektronisch leisten.

Künftig kann der Bürger das Parkdokument auf der Service-Seite der Stadt beantragen, an der Stelle eines Mitarbeiters leistet die Software den Abgleich mit Daten der Kfz-Zulassungsstelle und des Einwohnermeldeamtes.

„Wir erhoffen uns davon eine deutliche Vereinfachung für den Bürger“, sagt Stephan Murawski, Leiter der Stabsstelle Bürgerservice. Mitte dieses Monats sollen die ersten Testläufe starten, ab Mitte kommenden Jahres will die Stadt die Bürger von dem Angebot profitieren lassen. Neu ist auch, dass der Parkausweis eine längere Laufzeit bekommen kann. Wer möchte, kann eine Gültigkeit für eineinhalb oder zwei Jahre wählen. An der Höhe der Gebühren ändert sich nichts: Ein Jahr kostet 30 Euro, eineinhalb Jahre 45 Euro und zwei Jahre 60 Euro.

Politessen scannen QR-Code

„Jeder Nutzer kann aber immer noch den alten Weg gehen und die Gebühr einfach überweisen“, erzählt Murawski. Die Stadt wird die Ausweise auch weiterhin zusenden. Ändern für alle Nutzer wird sich aber die Optik der Ausweise.

Künftig wird jedes Dokument einen QR-Code enthalten, was wieder für die Politessen auf der Straße eine große Veränderung bedeutet. Sie brauchen für die Kontrolle dann nur noch ein Smartphone. Damit werden sie den QR-Code hinter der Windschutzscheibe einscannen und können elektronisch den Abgleich zwischen Fahrzeughalter und Einwohnerstelle vornehmen. Bislang mussten die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung bei den Stellen anrufen, etwa um den Halter eines Fahrzeuges zu ermitteln. Die Stadt wird 400 Android-Handys für die Umstellung anschaffen.

In Städten wie Aachen, Frankfurt oder Offenbach ist es heute ebenfalls schon möglich, den Parkausweis selbst zu drucken. „Wir gehen davon aus, dass das Angebot gut angenommen wird“, sagt Michael Schoos, der bei der Stadt für die technische Umsetzung zuständig ist.

Neben dem QR-Code werden die neuen Bewohnerparkausweise mit einem Wasserzeichen ausgestattet sein. Als Bezahlfunktion stehen die Kreditkartenanbieter Visacard und Mastercard, Giropay, Paydirekt und vermutlich auch Paypal zur Verfügung. Die Verwaltung will bald weitere Online-Anwendungen wie Bestellung und Bezahlung von Urkunden auf den Weg bringen. Auch die Feinstaubplakette sollen die Kölner im nächsten Jahr online bezahlen können.

Köln soll Parkplätze für Kurzparker kriegen

Das Thema ist ein Dauerbrenner, im Januar kommt es auf die Tagesordnung. Wie die Rundschau erfuhr, will die Verwaltung im Januar die Einführung der „Brötchentaste“ im Stadtgebiet vorschlagen. Mit dieser soll es möglich sein, 15 Minuten lang zu parken, ohne zu bezahlen. Damit sollen etwa Kurzparker animiert werden, einen legalen Parkplatz zu nutzen. Rund 160 Parkautomaten sind für die Umstellung vorgesehen. Entsprechende Anträge und Beschlüsse hat es etwa in den Bezirken Porz, Nippes und Chorweiler gegeben.

Bislang hatte die Verwaltung diese Beschlüsse zurückgestellt, weil ein stadtweiter Rahmenbeschluss notwendig sei. Es sollte keine Konkurrenzsituation entstehen, bei der ein Bezirk benachteiligt werde. Überdies hat die Kämmerei angemahnt, die Einnahmeverluste im Blick zu halten. Auch wenn die Stadt gestern dazu keine Zahl liefern konnte, ist von einem verträglichen Minus auszugehen. Schließlich betrifft die Regelung nur 160 Automaten, stadtweit gibt es 2200. (sol)