Paketzentrum Eifeltor28 000 Pakete pro Stunde

ist im Paketzentrum Eifeltor der Deutschen Post DHL noch Handarbeit gefragt. 330 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. (Foto: Meisenberg)
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Köln – Ohne anzuhalten sausen die Pakete auf dem Förderband unter dem roten Licht des Scanners durch. „Der Identifizierungscode wird im Vorbeifahren ausgelesen, und das System weiß dann, an welcher Stelle es die Sendung abladen muss“, erläutert Frank Adelhütte. Er ist Leiter des Kölner Paketzentrums am Eifeltor, das die Deutsche Post DHL in diesem Jahr modernisiert und erweitert hat. Früher konnten hier bis zu 20 000 Pakete pro Stunde umgeschlagen werden. Jetzt sind es 28 000 – und der Ausbau geht weiter. „2015 wollen wir 40 000 Sendungen pro Stunde schaffen.“
Das Paketgeschäft boomt. „Wir erleben in den letzten Jahren einen immensen Zuwachs durch den Internethandel“, sagt Ole Nordhoff, Geschäftsbereichsleiter Paket in der Postzentrale in Bonn. Die Zuwachsraten seien zweistellig, und künftig würden immer mehr Produkte online bestellt.
Deshalb stockt das Unternehmen nicht nur die Kapazitäten auf. Auch der Komfort für die Kunden wird verbessert. So bietet die Deutsche Post DHL in Köln seit einiger Zeit auch eine Zustellung am Abend an und liefert online bestellte Lebensmittel bis an die Haustür. Aber auch für alle anderen Produkte können die Kunden eine Zustellung in der Zeit von 18 bis 20 Uhr oder von 20 bis 22 Uhr wählen – also bequem nach Feierabend. „Köln war hier die Pilotregion, inzwischen bieten wir diesen Service auch im Ruhrgebiet, in Berlin und in München an“, so Nordhoff.
Das Kölner Paketzentrum ist für mehr als drei Millionen Menschen zuständig, die zwischen Aachen und Gummersbach leben. Es ist eines von 33, die die Post in Deutschland betreibt und bald eines der schnellsten. Getoppt wird es nur von Obertshausen bei Frankfurt mit 50 000 Paketen pro Sunde. Zwar ist Automatisierung Trumpf im rasch wachsenden Paketgeschäft, doch ohne Handarbeit lauft auch hier nichts. Ab Anfang Dezember, wenn das Weihnachtsgeschäft brummt, malochen am Eifeltor 330 Angestellte rund um die Uhr. Viele von ihnen laden pro Stunde 800 bis 1000 Sendungen von Hand um; bei einem Durchschnittsgewicht von ein bis zwei Kilo pro Paket kommen pro Schicht einige Tonnen zusammen.
Um die Arbeit zu erleichtern und zu beschleunigen, baut die Post zusätzlichen zu ihren Paketzentren mehr als 50 „mechanisierte Zustellbasen“. Hier werden ankommende Pakete vollautomatisch auf die jeweiligen Zustellbezirke sortiert – eine Arbeit, die bisher oft noch per Hand erledigt wird. Mitte 2014 soll eine solche Zustellbasis im Kölner Nordwesten eröffnet werden, eine weitere ist im Kölner Süden geplant. Insgesamt investiert die Post bundesweit 750 Millionen in den Ausbau ihres Paketgeschäfts. Bis Ende 2014 wird die Zahl der DHL-Paketshops auf 20 000 erhöht, in Köln gibt es bereits 140 davon. Die Zahl der Post-Filialen soll konstant bleiben.