#OutInChurch KölnStadtdechant fordert neues Arbeitsrecht für die katholische Kirche
Köln – Der Kölner Stadt- und Domdechant Robert Kleine fordert eine Anpassung des kirchlichen Arbeitsrechts. Loyalität zum Arbeitgeber dürfe in der katholischen Kirche nicht weiterhin die individuelle Sexualität beinhalten, sagt Kleine. Das habe ihm die Aktion #OutInChurch und die Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ deutlich vor Augen geführt. In dem Film, den die ARD ausstrahlte, bekennen sich 125 Menschen zu ihrer sexuellen Orientierung, die in kirchlichen Institutionen arbeiten.
„Mich haben die Geschichten dieser Betroffenen tief bewegt“, sagt Kleine. Es sei nicht mit der Botschaft der Kirche vereinbar, dass Menschen wegen ihrer Sexualität bei ihrer Arbeit in der Kirche Angst haben müssten. „In der Bibel können wir immer wieder lesen, das Jesus ausdrücklich sagt: Fürchtet euch nicht“, so der Stadtdechant.
Wie jeder Arbeitgeber dürfe auch die Kirche Loyalität von ihren Mitarbeitern erwarten. „In unserem Fall kann das aber nur beinhalten, dass kirchliche Mitarbeiter im Glauben stehen“, so der Kölner Stadtdechant. Die sexuelle Orientierung dürfe dabei keine Rolle spielen. Zumal für Kleine außer Frage stehe, „dass alle Menschen, ob homosexuell oder transgender, von Gott geliebt und angenommen sind“.
1. FC Köln solidarisiert sich
Der Stadtdechant stellt sich damit ausdrücklich hinter Aussagen des Hamburger Erzbischofs Stefan Heße und dem Aachener Bischof Helmut Diesner. Heße äußerte: „Eine Kirche, in der man sich für seine sexuelle Orientierung verstecken muss, kann nach meinem Dafürhalten nicht im Sinne Jesu sein.“ Diesner sagte im Rundschau-Interview: „Homosexuelle wurden auch durch die Kirche abgewertet und kriminalisiert. Hier ist auch ein Schuldbekenntnis fällig.“
Auch der Vorstand der Caritas Köln, Peter Krücker, stellt sich hinter die Aktion. #OutInChurch stoße aus dem Inneren der Kirche heraus eine längst überfällige Veränderungen an. Ebenfalls der 1. FC Köln stellt sich in die Reihe der Unterstützer: „125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kirche haben sich als queer geoutet. Diesen Menschen gilt unsere volle Solidarität“, heißt es im einem Internetbeitrag des Erstligisten.