Zur Frage, ob zwischen Heumarkt und Aachener Weiher ein Stadtbahntunnel gebaut oder ein oberirdischer Umbau der Trasse stattfinden soll, wollen die Sozialdemokraten über die Vorlage hinaus noch eine Detailberechnung vorgelegt bekommen.
Ost-West-Achse in KölnFällt Tunnel-Entscheidung doch vor Sommerpause?
Die Aufschiebung galt schon als ausgemachte Sache: Vor allem die SPD hatte zur Vorlage zum sogenannten Variantenentscheid für die Ost-West-Achse Klärungsbedarf angemeldet und in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses am Dienstagabend bekräftigt. Zur Frage, ob zwischen Heumarkt und Aachener Weiher ein Stadtbahntunnel gebaut oder ein oberirdischer Umbau der Trasse stattfinden soll, wollen die Sozialdemokraten über die Vorlage hinaus noch eine Detailberechnung vorgelegt bekommen. Weil die aber noch erstellt werden muss, galt eine Entscheidung vor der Sommerpause des Stadtrates als unmöglich. Doch in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses am Dienstagabend gab der Vorsitzende Lino Hammer (Grüne) bekannt, dass es am 24. Juni noch eine Sondersitzung des Verkehrsausschusses geben wird. Bis dahin soll versucht werden, alle noch offenen Fragen zu beantworten.
Damit nutzen die Fraktionen am Dienstag die Gelegenheit, ihre Kernfragen für das Projekt der Verwaltung mit auf den Weg zu geben. Für die SPD forderte Lukas Lorenz eben den Detailbericht zur Berechnung des Kosten-Nutzen-Faktors ein. Der umfangreichen Vorlage der Verwaltung zum Variantenentscheid auf der Ost-West-Achse liegt bisher nur das Ergebnis der Berechnung bei, wonach die Tunnelvariante einen höheren Kosten-Nutzen-Faktor (1,4) als der oberirdische Ausbau (1,3) hat. Der Detailbericht muss noch erarbeitet werden. Ob er bis zu der Sondersitzung vorliegen wird, beantwortete die Verwaltung allerdings noch nicht.
Kölner FDP will lieber die Zeit nutzen
Für die Grünen möchte Lars Wahlen wissen, warum die Stadtbahn bei der Tunnelvariante laut Vorlage eine höhere Umsteigerate als die oberirdische Trassenführung aufweist. Auch den frühst möglichen Baubeginn am Heumarkt fragt er nach, sowie, wie viele Häuser im Mauritiusviertel bei einer Stadtbahnröhre untertunnelt werden müssten.
Für die CDU äußerte Teresa De Bellis die Hoffnung, dass die Entscheidung zur Ost-West-Achse durch die Sondersitzung doch noch vor der Sommerpause fallen könnte. Sie will bis dahin wissen, wie die Tunnelröhren bei Starkregenereignissen geschützt sind und wie archäologische Funde sich auf die Bauzeit auswirken würden.
Christian Beese sagte für die FDP: „Wir wären heute entscheidungsfähig.“ Doch weil das eben wegen des Klärungsbedarfs, den andere Fraktionen angemeldet haben, nun mal nicht möglich sei, plädierte er: „Wir sollten die Sommerpause nutzen, um dabei nicht nur das Vorliegende zu diskutieren, sondern auch weitere Verbesserungsmöglichkeiten zu erörtern.“ Die FDP hat unter anderem eine Alternative für den von der Verwaltung geplanten Tunnel unter dem Mauritiusviertel vorgestellt.