Online-PetitionEltern bangen um Fortbestand ihrer Kölner Kita

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Die Kita St. Mechtern in Ehrenfeld.

Die Kita St. Mechtern in Ehrenfeld.

Sechs Mitarbeitende in der Kölner Kita St. Mechtern sollen auf einen Schlag gekündigt haben. Die Eltern sind in Aufruhr.  

In der katholischen Kindertagesstätte St. Mechtern in Ehrenfeld herrscht Aufruhr. Die Eltern befürchten eine Schließung. Der Grund laut den Eltern: Ein Großteil der Mitarbeitenden hat gekündigt. Sechs auf einen Schlag, darunter die Kitaleitung.

„So verbleiben zu Beginn des Kita-Jahres 2024/25 nur eine Vollzeit- und eine Teilzeitkraft in der Kita“, schreibt Sebastian Nase in einer Online-Petition, die er am 5. Juli gestartet hat. Mehr als 800 Menschen haben die Petition innerhalb von fünf Tagen unterschrieben. Als Grund für die Massen-Kündigungen nennen die Eltern die allgemeinen Arbeitsbedingungen und große Mängel im Gebäudezustand. 39 Kinder gehen derzeit in die Kita.

Auf Rundschau-Nachfrage beschwichtigte das Erzbistum und erklärte: „Die Kita soll nicht geschlossen werden. Die Verantwortlichen vor Ort, alle zuständigen Stellen, darunter auch das Erzbistum Köln, sind dabei, die Situation zu klären und arbeiten aktuell an einer zukunftsfähigen Lösung.“ Ähnliches hörten die Eltern bei einem Elternabend am vergangenen Montag. 

Dort wurde ihnen mitgeteilt, dass die Kita-Leitung schon zum ersten August anstatt zum ersten September gehe und dass man zuversichtlich sei, dass der Betrieb weiterlaufe. Zufrieden sind die Eltern mit diesen Aussagen nicht.

Große Unsicherheit

„Es gibt eine große Unsicherheit. Wir fragen uns, woher neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen sollen angesichts des Fachkräftemangels. Auf keinen Fall wollen wir, dass die Kinder von immer wieder wechselnden Personen betreut werden, die über eine Zeitarbeitsfirma kommen oder aus dem Ruhestand zurückgeholt werden", sagt Sebastian Meiering vom Elternrat. Er fügt hinzu: „Gerade bei den kleinen Kindern geht es ja um stabile Beziehungen und Bindungen.“

Auch wenn die Botschaft auf dem Elternabend eine andere war, fürchten viele Eltern, der Kita könnte die Betriebserlaubnis entzogen werden, wenn nicht rechtzeitig eine neue Kita-Leitung gefunden wird. „Wir wissen heute trotz aller Bemühungen einfach nicht, ob es ab dem ersten August  tatsächlich funktioniert“, sagt Meiering.

Irritierend ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Mutter eines Kleinkindes, das eine Zusage für einen Platz zum neuen Kita-Jahr hatte, diese wieder entzogen wurde. „Wir sind Teil der deutschlandweiten Kita-Strophe“, bringt es Sebastian Nase auf den Punkt.