Köln – Am frühen Samstagabend rückte die Feuerwehr zu einem nicht ganz alltäglichen Rettungseinsatz am Kölner Dom aus: Im Vorraum des Glockenstuhles im Südturm erlitt eine etwa 30-jährige Frau einen medizinischen Notfall. Die Rettungssanitäter kamen schnell über die Treppe zur Hilfe – doch der Transport über den engen Treppenraum nach unten kam, so der Notarzt, nicht in Frage. Die Höhenrettungsgruppe der Wache Ehrenfeld war bereits informiert: Die junge Frau musste an der Außenfassade des Doms abgeseilt werden.

In 45 Meter Höhe, am Gerüst des Bauaufzuges an der Nordfassade, wurden neben unzähligen Karabinern und weiteren Spezialgeräten weit über 100 Meter Seil am eisernen Dachstuhl des Hohen Daches befestigt. Die Patientin musste zunächst ins Hohe Dach gebracht werden und wurde von dort dann in einer Korbtrage abgeseilt. Ein Höhenretter begleitete die Patientin. Die Frau wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht.

Die Rettung dauerte ab dem Zeitpunkt der Alarmierung weniger als eine Stunde. Ein Grund dafür: Eine Abseilübung mit Patient hatten die Einsatzkräfte zufällig erst am Vortag geübt. Hier erfolgte das Abseilen zwar aus gleicher Höhe, jedoch über das Deckengewölbe in das Dominnere. Darauf wurde am Samstag aufgrund der laufenden Messe verzichtet. (EB)